• 11.06.2012 19:05

Junge Burschen begeistern Pirelli

Sportchef Hembery lobt Perez für dessen gekonnten Umgang mit den Pneus - Höhere Temperaturen und fehlende Unterbrechungen schlecht für Spitzenfahrer

(Motorsport-Total.com) - Mit einer Zwei-Stopp-Strategie gewann McLaren-Pilot Lewis Hamilton den Grand Prix von Kanada. Für Lotus-Fahrer Romain Grosjean auf Rang zwei war genau wie für den drittplatzierten Sergio Perez eine Taktik mit nur einem Reifenwechsel aufgegangen. Als Sebastian Vettel nur sieben Runden vor Schluss nochmal in die Boxengasse fuhr und Fernando Alonso langsamer wurde, obwohl der Ferrari-Pilot die gleiche Strategie wie Grosjean nutzte, schob sich der Mexikaner im Sauber an beiden vorbei.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Die Pirellis haltbar machen: Sergio Perez zeigte, wie es gehen kann

Mit den weichen P Zero Yellow kam Hamilton in der Schlussphase an dritter Position wieder ins Rennen: der Auftakt zu einem spannenden Finale, das der Brite für sich entschied. Genau wie er begann auch Grosjean das Rennen mit den supersoften P Zero Red und wechselte später auf die P Zero Yellow, Perez wählte die umgekehrte Reihenfolge. Die vier Bestplatzierten trennten insgesamt nur sieben Sekunden. Die vielen Positionswechsel in der Spitzengruppe belegen die Bedeutung der Boxenstopp-Strategie.

Während des Rennens war es erheblich wärmer als im Freien Training und im Qualifying. Die Streckentemperatur stieg auf 40 Grad, die Außentemperatur betrug 27 Grad. Den Teams standen beim Start also nur begrenzte Informationen über das Verhalten der Reifen bei höheren Temperaturen zur Verfügung - zumal der WM-Lauf im vergangenen Jahr von schweren Regenfällen geprägt war und keine Rückschlüsse zuließ. Während des Rennens blieben die Außen- und Streckentemperaturen konstant.

Dafür verringerten sich die Tankfüllungen und somit das Gewicht der Fahrzeuge, was den strategischen Überlegungen eine weitere Variable hinzufügte. Beachtlich auch: In diesem Jahr musste das Safety-Car nicht einmal auf die Strecke, was für einen Grand Prix in Kanada sehr ungewöhnlich ist. Dabei spielt der mögliche Einsatz des Führungsfahrzeuges bei den strategischen Überlegungen der Teams eine wichtige Rolle.

Paul Hembery kommentiert: "Drei Weltmeister fuhren von den ersten drei Startplätzen los. So haben wir von Beginn an ein unterhaltsames Rennen gesehen. Gegen Ende konnte Lewis Hamilton auf Grund seiner Zwei-Stopp-Strategie den zusätzlichen Speed nutzen, um seine Konkurrenten zu überholen", so Pirellis Sportchef, der einen besonderen Glückwunsch an Grosjean, den früheren Testfahrer der Italiener, richtet. "Auch Perez fuhr ein großartiges Rennen", bemerkt er.


Fotos: Großer Preis von Kanada, Sonntag


"Er bewies erneut, wie gut er mit den Reifen umzugehen versteht. Das Durchschnittsalter der Fahrer, die auf dem Podium standen, war so gering wie selten zuvor. Das zeigt, dass die Zukunft dieses Sports in besten Händen liegt", prophezeit Hembery. "Aufgrund der wärmeren Temperaturen und der fehlenden Rennunterbrechungen war der Leistungsabbau der Reifen diesmal vielleicht etwas höher als erwartet. Daher hatten die Reifen von Alonso und Vettel nach ihren langen Stints am Ende des Rennens eine geringere Performance", so Hembery.