• 02.02.2011 20:54

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Jubel bei Lotus: "Fühlt sich fantastisch an"

Heikki Kovalainen kommt am Mittwoch in Valencia mit dem neuen Lotus nur 15 Runden weit und strahlt dennoch über das ganze Gesicht: "Wie ein Formel-1-Wagen"

(Motorsport-Total.com) - Dieser Mittwoch war ein großer Tag für Lotus. Das junge Team aus Malaysia brachte den neuen T128 mit einem Tag Verspätung in den Testbetrieb. Auch wenn Heikki Kovalainen den Wagen nach nur 15 Runden wegen eines Problems mit der Servolenkung abstellen musste, so war die Stimmung in der Mannschaft um Teamchef Tony Fernandes und Technikchef Mike Gascoyne anschließend prächtig.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen kam zwar nicht weit, war aber sehr zufrieden mit dem T128

"Großartig, das Auto auf der Strecke zu haben", sagt Gascoyne nach dem ersten Tag. "Leider mussten wir wegen des Schadens an der Lenkung früher aufhören als gedacht. Wir haben sofort erkannt, woran es liegt. Über Nacht bekommen wir die entsprechenden Ersatzteile und können morgen wieder fahren. Die System- und Temperaturchecks haben wir aber absolviert. Jetzt werden wir zwei gute Testtage erleben."

"Wir sind alle glücklich", strahlt Fernandes. "Es ist einfach schön, endlich wieder auf Zeiten- und Datenmonitore schauen zu können anstatt ständig nur auf Berichte über anstehende Gerichtsverhandlungen. Die Aussagen von Heikki waren toll. Es war ein Shakedown, auch wenn wir natürlich gern mehr Runden gefahren wären." Nach 10 Stints mit insgesamt nur 15 Runden stand für Kovalainen eine Bestzeit von 1:20.649 Minuten zu Buche - der letzte Platz.

"Das Problem mit der Servolenkung beheben wir nun, dann absolvieren wir zwei gute Testtage und arbeiten an der Performance und lernen das Auto mehr kennen. Im vergangenen Jahr waren wir beim ersten Test nicht dabei. Allein von daher haben wir einen deutlichen Fortschritt gemacht", sagt der Teamchef. Vor allem wird er die Äußerungen seines Piloten gern gehört haben.


Fotos: Lotus, Testfahrten in Valencia


"Sehr positiv", sprudelt es aus Kovalainen. "Das Gefühl ist deutlich besser als noch im letzten Jahr. Wir hatten heute ein paar Probleme mit der Servolenkung, die wir lösen müssen. Offenbar trat das Problem bereits gestern Abend beim Anlassen auf und soweit ich weiß, hat man auch schon einen Verdacht, was die Ursache dafür ist."

"Wie schnell das Auto tatsächlich ist, lässt sich im Moment noch nicht beurteilen, da wir heute ausschließlich Systemchecks gefahren sind", sagt der Finne. "Aber ich kann jetzt schon sagen, dass ich der Wagen alles in allem deutlich besser anfühlt als im vergangenen Jahr. Das Chassis funktioniert besser, der Motor ist stärker, das Getriebe lässt sich besser schalten, die Kupplung greift besser. Jetzt fühlt sich das Ganze vielmehr an wie in einem Formel-1-Wagen. Das war vor einem Jahr um diese Zeit nicht der Fall."

"In diesem Jahr muss unser Ziel ganz klar sein, besser abzuschneiden." Heikki Kovalainen

"Sobald wir die Probleme mit der Servolenkung in den Griff bekommen haben, können wir hoffentlich einige Runden zurücklegen, um die Balance zu verbessern, die Reifen besser kennenzulernen und die gesamte Performance des Wagens nach vorn zu treiben", erklärt Kovalainen. "Ich fühle mich nach der langen Winterpause wieder voll aufgeladen und bin bereit, den Wagen am Limit zu bewegen."

"Im letzten Jahr war es offensichtlich, dass mit dem Wagen etwas grundlegend nicht stimmt. Das haben wir bereits bei den ersten Testfahrten gemerkt. Das Auto funktionierte einfach nicht so, wie es sein sollte", blickt er zurück. "Dadurch hatten wir damals in gewisser Weise eine Rechtfertigung für unsere Leistungen. In diesem Jahr muss unser Ziel ganz klar sein, besser abzuschneiden."

Überhaupt sei die Situation ganz anders als 2010. "Im Team gibt es jetzt viel mehr Leute, aber wir müssen noch weiter wachsen und auch unsere Fabrik noch weiter ausbauen. Bisher sind die Fortschritte allerdings exzellent und das Team kann stolz darauf sein, was geschafft wurde. Bis zum ersten Rennen werden wir definitiv in einer deutlich besseren Verfassung sein als noch im vergangenen Jahr", sagt Kovalainen, der erst am Freitag wieder im Auto sitzen wird.