Jordan: "Sato war bisher unglaublich kostspielig"

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Karriere begann Takuma Sato bei den Wintertests fernab dem Interesse der Öffentlichkeit in Silverstone mit einem Crash, bei dem er den Jordan in den Reifenstapel in seine Einzelteile zerlegte. Sein "echtes" Formel-1-Debüt gab der Japaner ein paar Wochen später beim Saisonauftakt in Melbourne, als er seinen EJ12 im Qualifying ebenfalls schrottreif fuhr. Es folgten in der Saison einige weitere Crashs, am schlimmsten war der Abschuss durch Nick Heidfeld in Österreich, bei dem der Formel-1-Neuling natürlich völlig unschuldig war.

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Takuma Sato crashte in Silverstone, Melbourne, Kuala Lumpur...

"Nein", meint Teamchef Eddie Jordan auf die Frage unserer Kollegen der 'F1 Racing', ob er vom Japaner bisher enttäuscht sei, der in Malaysia den Heckflügel seines eigenen Teamkollegen runterhobelte. "Doch wenn ich mir seine Unfall-Statistik vom rein wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachte, muss ich sagen: er war bisher unglaublich kostspielig. Nicht, dass jeder Crash sein Fehler war, doch die Konsequenzen all dieser Abflüge waren fürchterlich. Aber er ist ein sehr talentierter Fahrer und hat mit Giancarlo einen großartigen Lehrer."

Auch wenn es Eddie Jordan immer wieder hartnäckig abstreitet, so vermuten viele Insider, dass er Sato nur deshalb verpflichtete, um Honda als Werkspartner zu beglücken, weswegen als logische Konsequenz immer vorausgesagt wird, dass sich der Ire vom 25-Jährigen trennen wird, wenn Honda das Team verlässt. Während Fisichella mit dem aktuellen Auto bisher drei fünfte Plätze holen konnte war ein achter Platz von Sato zuletzt in Hockenheim bisher die beste Vorstellung. An diesem Wochenende war Sato im Qualifying wie im Rennen nur 0,3 Sekunden langsamer als sein Teamkollege und man hatte das erste Mal den Eindruck, dass Sato eine starke Leistung bot.

"Michael ist viel besser als seine Kollegen"

Während Jean Alesi einst meinte, Giancarlo Fisichella sei als Fahrer viel talentierter als Michael Schumacher, sieht das Eddie Jordan anders, der beide Fahrer schon in seinen Autos sitzen hatte: "Michael ist viel besser als seine Kollegen", so die klare Aussage von Eddie Jordan, der vor allem die Qualität Schumachers als Teamplayer zu schätzen weiß. Der Deutsche ist in den Augen seines ehemaligen Teamchefs ein Fahrer, der eine Mannschaft zu motivieren weiß und der es versteht, ein Team um sich herum aufzubauen.

"Michael ist heute definitiv besser als es Ayrton Senna je war"

"Michael ist heute definitiv besser als es Ayrton Senna je war, auch wenn er kein Volksheld ist, was ich auch hoffe, dass er es nie werden wird, denn das würde meiner Meinung nach bedeuten, dass er jung sterben muss." Fisichella ist laut Jordan nicht immer 100-prozentig bei der Sache wie ein Michael Schumacher: "Im Qualifying bringt er mich immer wieder zum Staunen. Manchmal scheint er am Freitag und selbst am Samstagvormittag nur so herumzualbern. Das sieht gelegentlich ziemlich desinteressiert aus. Doch im Qualifying geht er auf die Strecke und ist voll da. Er fährt nie 'Alles-oder-nichts-Runden' sondern er ist immer konstant."

Eddie Jordan glaubt, dass Ayrton Senna wegen des "James-Dean-Faktors" vielleicht einfach eine Ecke zu hoch eingeschätzt wird: "Hätte Ayrton 1994 im Benetton wie Michael die Williams-Renault schlagen und Weltmeister werden können? Da bin ich mir nicht sicher. Und hätte Ayrton Ferrari zu dem machen können, was die Scuderia heute ist?" Und wie ordnet Jordan Fisichella ein? "Ohne jeden Zweifel gehört Giancarlo zu den drei besten Fahrern im aktuellen Feld. Und er ist außerdem noch einer der nettesten Burschen im Feld."