Jordan: Heidfeld und Glock weit zurück

Die Jordan-Deutschen Nick Heidfeld (heute 19.) und Timo Glock (24.) erlebten heute keinen glücklichen Auftakt in Melbourne

(Motorsport-Total.com) - Mit Nick Heidfeld als Stammfahrer und Timo Glock auf der "Reservebank" ist das Jordan-Team ab sofort so etwas wie eine deutsche "Formel-1-Filiale", die schon im letzten Jahr fehlende Performance kommt davon aber auch nicht zurück. Der heutige Trainingsauftakt in Melbourne verlief jedenfalls ernüchternd.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Am Nachmittag drehte Heidfeld nur 15 Runden mit dem Jordan-Ford

Genau wie 2003 scheint sich die unterfinanzierte Truppe mit Sitz in Silverstone auf einen Zweikampf mit Minardi am Ende des Feldes einstellen zu müssen. Heldfeld hielt den Schaden als 19. von 24 Piloten am Nachmittag zwar noch im Rahmen, Giorgio Pantano und Glock belegten aber die letzten beiden Plätze. Selbst das Mittelfeld mit Sauber, Jaguar und Toyota scheint im Moment deutlich schneller zu sein als die gelben Boliden.#w1#

"Schön, wieder einmal zu fahren", erklärte "Quick Nick" Heidfeld. "Wir haben unsere Reifenevaluierung abgeschlossen, aber ich bin ein wenig frustriert, dass ein Setup-Wechsel nicht durchgeführt wurde, denn jetzt steht uns nur noch wenig Zeit zur Verfügung. Mit den anderen Einstellungen würde ich vielleicht weiter vorne sein. Hätten wir noch eine Zehntelsekunde gefunden, wäre ich inmitten des Pakets mit Toyota und Jaguar. Das wäre eine gute Basis."

Verlor der Deutsche gut drei Sekunden auf seinen Landsmann Michael Schumacher, so waren es bei Teamkollege Pantano gar deren 5,3. Enttäuscht zeigte sich der Italiener darüber aber nicht: "Ich habe meinen ersten Grand-Prix-Tag genossen und mich ganz auf das Lernen konzentriert, denn hier ist alles neu für mich. Wir geben alles, um schneller zu werden. Hinsichtlich morgen können wir sicher Veränderungen durchführen und weiter vorne stehen."

Von einem "großartigen Tag" sprach Formel-1-Neuling und 'F1Total.com'-Kolumnist Timo Glock, der zum ersten Mal an einem Grand-Prix-Wochenende teilnimmt: "Es hat Spaß gemacht, so viele Runden mit dem Rest des Feldes zu drehen. Anfangs der zweiten Session waren meine Zeiten relativ gut, aber dann ist ein Problem ? vielleicht das Getriebe ? aufgetreten und ich konnte nicht mehr weiterfahren."

Dass Jordan-Ford nicht weiter vorne zu finden ist, verwundert kaum, zumal zum fehlenden Budget auch noch hinzukommt, dass praktisch alle Komponenten neu sind: Das Chassis gilt wegen der wenigen Testfahrten noch als kaum erkundet und die Fahrer sind durch die Bank neu und abgesehen von Heidfeld unerfahren. "Das macht zwar Spaß", so Chefingenieur James Robinson, "bedeutet aber auch eine steile Lernkurve..."