Jones hält nichts von Nachtrennen in Melbourne

Alan Jones hofft, dass Melbourne den Formel-1-Grand-Prix langfristig behält, lehnt ein Rennen unter Flutlicht im Albert Park aber vehement ab

(Motorsport-Total.com) - Seit 1996 findet, von einer Ausnahme im Jahr 2010 abgesehen, der Saisonauftakt der Formel 1 in Melbourne statt. Wie lange das noch der Fall sein wird, steht allerdings in den Sternen. Der aktuelle Vertrag mit der Australian Grand Prix Corporation (AGPC) läuft noch bis zum Jahr 2015. Da der Grand Prix jedoch in jedem Jahr einen Verlust erwirtschaftet, der aus öffentlichen Mitteln ausgeglichen werden muss, steht die langfristige Zukunft des Rennens auf der Kippe.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Alan Jones hofft, dass Melbourne in seiner jetzigen Form erhalten bleibt

Allerdings würde ein Weggang aus der australischen Metropole im Fahrerlager einhellig bedauert. Bei Teams und Fahrern ist der Saisonauftakt "down under" sehr beliebt, was auch Alan Jones so sieht: "Alle aus der Formel 1 kommen gerne hierher. Wenn man abstimmen würde, würden alle die Hand heben und sagen 'Wir wollen nach Australien'," wird der Weltmeister von 1980 von 'Western Australia Today' zitiert.

Der Australier hofft, dass der gute Ruf des Rennens zur Sicherung der Zukunft beiträgt: "Das ist vielleicht einer der besten Grands Prix in der Welt. Alleine aus diesem Grund sollten wir gute Chancen haben, ihn zu behalten", so Jones. Allerdings sitzt der AGPC nicht nur die öffentliche Hand, sondern auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone im Nacken. Der Brite drängt seit Jahren darauf, das Rennen in Melbourne in den Abendstunden unter Flutlicht auszutragen.

Davon hält Jones jedoch gar nichts: "Den Albert Park mit Flutlicht auszuleuchten wäre nicht nur schrecklich teuer, sondern würde auch zu Unannehmlichkeiten führen", gibt der Australier zu bedenken. "Viele Besucher kommen von außerhalb. Wie sollen sie es rechtzeitig nach Hause schaffen, wenn sie am Montag arbeiten müssen?"

Bei seinen Plänen denkt Ecclestone jedoch weniger an die Zuschauer vor Ort, als vielmehr an die TV-Kundschaft in Europa, die das Rennen so zu einer günstigeren Uhrzeit am Vormittag sehen könnte. Aber auch dieses Argument kontert Jones: "Wir Australier müssen seit 25 Jahren mitten in der Nacht aufstehen, um die europäischen Rennen zu sehen. Da können sich die europäischen Fans auch einmal im Jahr den Wecker stellen", so Jones. "Mit der späteren Startzeit haben wir einen guten Kompromiss erzielt."