Jock Clear: "Schwierig, Jacques' Ingenieur zu sein"

(Motorsport-Total.com) - Der letzte Grand-Prix-Sieg von Jacques Villeneuve liegt schon mehr als fünf Jahre zurück, in den Schlagzeilen taucht er dank seines offenen Mundwerks aber immer wieder auf. Nun bekam er Schützenhilfe von seinem Renningenieur Jock Clear, der die Kritik an Villeneuves angeblicher Lustlosigkeit für nicht angebracht hält.

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Villeneuve im Gespräch mit Renningenieur Jock Clear

Clear arbeitet schon seit Jahren mit dem Weltmeister von 1997 zusammen und zählt sogar zu seinen engsten Freunden, weshalb er betonte, er könne nur bedingt objektiv sein. Immerhin aber kann er mit David Coulthard vergleichen, den er seinerzeit bei Williams betreute ? und offenbar schneidet Villeneuve dabei gar nicht schlecht ab: "Jacques gehört ohne Zweifel zu den Besten." Er sei zwar gelegentlich ein wenig faul, "aber das hält ihn nicht davon ab, immer 100 Prozent konzentriert zu sein."

Villeneuve-Kritiker behaupten immer wieder, der Kanadier sei zwar mit gutem Material durchaus siegfähig, habe aber Schwierigkeiten, wenn er dem Feld hinterherfahren muss, wie es bei BAR ja in der Regel der Fall ist. Clear bestätigte diese Launenhaftigkeit seines Schützlings, warf aber im selben Atemzug verteidigend ein, dass er das Wesentliche noch nie aus den Augen verloren hat.

"Jacques reagiert auf das", ergänzte Clear, "was rund um ihn passiert, sehr sensibel. Wenn er merkt, dass die Dinge nicht laufen, ist er schnell einmal frustriert, aber wenn er spürt, dass eine Sache in Schwung kommt, reißt er sich zusammen. Überhaupt kann er sich gut konzentrieren, wenn es notwendig ist. Ich würde sagen, er geht mit seiner Zeit und seinen Anstrengungen sehr effizient um."

Es sei allerdings "schwierig", Renningenieur von Jacques Villeneuve zu sein: "Man hat mit ihm nie einen leichten Tag. Sogar an einem Testtag löchert er dich mit Fragen und er hält dich so immer konzentriert. Das ist die Herausforderung. Ich meine, er ist auf jeden Fall ein 'Adrenalin-Fahrer'. Er ist so intelligent, dass es jedes Mal eine Herausforderung ist, wenn er ins Auto steigt, weil ihm immer wieder etwas einfällt, worauf du selbst nie gekommen wärst..."