Jerez: De la Rosa Schnellster bei Coulthard-Debüt
Pedro de la Rosa war heute Schnellster bei den Tests in Jerez, alle Augen waren aber auf David Coulthard im Red-Bull-Auto gerichtet
(Motorsport-Total.com) - Nach einem eher beschaulichen Beginn gestern waren am heutigen zweiten Testtag dieser Woche im spanischen Jerez de la Frontera gleich 15 Piloten im Einsatz. Am Vormittag ging zunächst aber gar nichts: Wegen starken Nebels blieben alle an der Box, ehe es gegen 10:30 Uhr aufklarte. Im Laufe des Tages erreichten die Temperaturen dann bei idealen Bedingungen bis zu 16 Grad.

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David Coulthards Testdebüt für Red Bull Racing in Jerez ist geglückt
Schnellster war mit einer Zeit von 1:15.844 auf der 13. seiner insgesamt 109 Runden Pedro de la Rosa. Der Spanier, der damit den Streckenrekord nur um 0,230 Sekunden verpasste, beschäftigte sich wie Juan-Pablo Montoya (beide McLaren-Mercedes/4./+ 1,818/98 Runden) mit dem Entwicklungsprogramm für 2005, hatte aber vermutlich wenig Benzin im Tank. Darüber hinaus übte das McLaren-Mercedes-Team Tankstopps ohne Reifenwechsel, wie sie nächstes Jahr die Regel sein werden.#w1#
Pizzonia übte Starts nach 2005er-Vorschriften
Platz zwei ging an BMW-Williams-Mann Antonio Pizzonia (+ 1,620/70 Runden), der einige Starts mit 2005er-Systemen übte und Reifentests durchführte. Damit war der Brasilianer auch schneller als Mark Webber im zweiten blau-weißen FW26-Interimsmodell. Webber drehte zwar 82 Runden und absolvierte deutlich mehr als eine komplette Renndistanz, hatte aber als Sechster schon 1,959 Sekunden Rückstand auf die Spitze.
Bei Toyota war einmal mehr Jarno Trulli (3./+ 1,728/123 Runden) schneller als Ralf Schumacher, was aber insofern auch nicht verwunderlich ist, als "Schumi II" am Nachmittag mit einem technischen Defekt ausrollte. Trotzdem absolvierte er insgesamt 81 Runden, von denen die schnellste nur um 92 Tausendstelsekunden langsamer war als Trullis Bestzeit. Der Wahl-Österreicher klassierte sich an sechster Stelle, noch vor Webber und Frank Montagny (Renault/+ 2,169/68 Runden).
Die anwesenden Medienvertreter und Fotografen hatten heute aber nur Augen für David Coulthard: Bereits gestern fiel der Schotte durch sein im Fahrerlager parkendes Motorhome auf, heute Morgen gab Red Bull Racing dann bekannt, dass er für diese Testwoche in Jerez vorgesehen ist - und ein paar Stunden später wurde er schon bei einem angeregten Gespräch mit 'Red-Bull'-Chef Dietrich Mateschitz gesehen, der eigens deswegen angereist kam.
Coulthards Premiere ließ nichts zu wünschen übrig
Auf der Strecke stellte der 33-Jährige dann seine Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis, indem er 61 fehlerfreie Umläufe absolvierte. Seine Bestzeit von 1:18.033 bedeutete zwar 2,189 Rückstand auf ganz vorne, hielt aber dem Vergleich mit Christian Klien (13./+ 3,064/53 Runden) und Vitantonio Liuzzi (15./+ 3,568/31 Runden) durchaus stand. Verschlechtert haben sich seine Karten auf einen Stammvertrag für kommende Saison dadurch sicher nicht.
Giancarlo Fisichella (Renault/+ 2,253/91 Runden) und Jenson Button (+ 2,261/48 Runden), der wieder im neuen "Concept Car" von BAR-Honda unterwegs war, komplettierten die Top 10, unmittelbar gefolgt vom Ferrari-Duo Marc Gené (+ 2,881/107 Runden) und Luca Badoer (+ 3,029/113 Runden). Bei den Roten aus Maranello fiel auch heute wieder auf, dass sie nicht durch Zeiten brillieren konnten, die hohe Rundenzahl lässt aber vermuten, dass darauf gar kein Wert gelegt wurde.
Ebenfalls im Einsatz war heute übrigens Anthony Davidson, allerdings nicht für BMW-Williams, sondern für sein angestammtes Team, BAR-Honda. Der Brite klassierte sich mit 3,356 Sekunden Rückstand nach genau 100 Runden und einem Bremsdefekt an 14. Position. Morgen wartet auf ihn übrigens das erste Aufeinandertreffen mit Nick Heidfeld, der für BMW-Williams testen wird - allerdings bekanntlich nicht mit demselben Material, wie es ursprünglich vorgesehen war...

