• 10.02.2012 12:58

  • von Roman Wittemeier

Jerez am Mittag: Ferrari rennt, Red Bull steht

Nach schwierigen Auftaktagen setzt Fernando Alonso im neuen Ferrari F2012 ein Zeichen: Deutliche Bestzeit am Morgen in Jerez - Red Bull mit Technikproblemen

(Motorsport-Total.com) - Der letzte Testtag in Jerez begann am frühen Morgen mit dem großen Zittern. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt streikte die Radarfalle auf der Gegengeraden, viele Teamitglieder hüllten sich in warme Jacken. Die große Ausnahme waren die Mitarbeiter von Lotus, die trotz der Költe in kurzärmligen Shirts in die Boxengasse kamen. Die starken Leistungen von Kimi Räikkönen und Romain Grosjean an den Vortagen hatten den Teammitgliedern offenbar nachhaltig eingeheizt.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Es geht doch: Fernando Alonso zeigte der Konkurrenz das Heck des F2012

Ganz so beeindruckend waren die sportlichen Darbietungen von Rückkehrer Grosjean am Freitagmorgen jedoch nicht. Der Franzose spulte ein solides Programm mit mehreren kurzen Runs ab, platzierte sich bis zum Mittag aber als Vierter nur im Mittelfeld. Es gab außerdem technische Probleme, sodass Lotus nicht allzu viele Runden drehen konnte. Der neue E20 stand nach einem ersten Shakedown am frühen Morgen zunächst rund eineinhalb Stunden in der Box.

Gleichzeitig gab Ferrari ein deutliches Lebenszeichen ab. Die Italiener hatten an den ersten drei Tagen reichlich Probleme mit ihrem neuen F2012 gehabt, waren nie wirklich auf Tempo gekommen. Das änderte sich am Freitagvormittag. Fernando Alonso brannte um 10:45 Uhr eine Rundenzeit von 1:18.877 Minuten in den Asphalt. Aber so ganz rund läuft es bei den Roten trotz Bestzeit immer noch nicht. "Wir arbeiten an einigen Änderungen und Reparaturen. Es wird einige Zeit dauern", so die Information vom Team, nachdem der Spanier 22 Runden gedreht hatte.


Fotos: Testfahrten in Jerez


Noch weniger Strecke legte bislang nur der Weltmeister zurück. Bei Red Bull gab es am Morgen arge Probleme. Sebastian Vettel drehte in der Früh zwei Installationsrunden und kehrte anschließend zur Box zurück. Der neue Red-Bull-Renault RB8 wurde in die Garage geschoben - und dort steht er nun schon seit 9:18 Uhr. Das Team arbeitet an der Behebung eines Elektrikschadens. Sollte der RB8 wieder in Gang kommen, dann soll Vettel am Nachmittag Longruns absolvieren.

Schnellster Verfolger des Ferraris war am Vormittag des letzten Tages Rookie Jean-Eric Vergne im offenbar gut geratenen Toro Rosso STR7. Der Franzose hatte auf seiner besten Runde in 1:19.597 Minuten allerdings erheblichen Rückstand auf Alonso. Lewis Hamilton (McLaren/1:19.640) absolvierte am Morgen mehrere Runs von jeweils fünf Runden. Kamui Kobayashi belegte im neuen Sauber Rang fünf.

Am Freitag durfte auch Nico Hülkenberg erstmals im neuen Force India fahren. Der Emmericher hätte bereits am Donnerstag fahren sollen, doch Testfahrer Jules Bianchi hatte den Wagen bei einem Ausritt beschädigt. Hülkenberg spulte am Morgen rund 40 Runden ab. Der Dauerläufer war Bruno Senna, der im Williams-Renault zum Mittag bereits fast 90 Runden auf der Uhr hatte. Der Brasilianer fuhr einen Longrun über knapp 30 Runden. Jarno Trulli (Caterham) machte erste Erfahrungen mit seinem neuen Wagen. Seine wichtigste Erkenntnis: "Die Lenkung gibt mir gutes Feedback."