• 11.06.2007 09:11

  • von Fabian Hust

Jarno Trulli war "sehr geschockt"

Ein Auffahrunfall auf Jarno Trullis Toyota löste Robert Kubicas fürchterlichen Crash aus. Der Italiener beteuert seine Unschuld und gibt zu, geschockt zu sein

(Motorsport-Total.com) - Jarno Trulli hat nach dem Rennen in Montréal zugegeben, dass er geschockt war, als ihm Robert Kubica in der 27. Runde bei rund Tempo 280 ins Heck fuhr, die Kontrolle über sein Auto verlor und so schwer in eine Betonmauer einschlug, dass viele Experten das Schlimmste befürchteten.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli stand nach dem Rennen sichtbar unter Schock

"Ich hatte ihn gar nicht gesehen", so der Toyota-Pilot, der aber dementiert, dass ihn eine Schuld trifft. "Das letzte Mal, als ich ihn sah, da war er auf einem anderen Teil der Strecke links von mir. Dann muss er mich auf der anderen Seite getroffen haben, denn ich hatte in meinem rechten Hinterreifen einen Schnitt", erzählte der Italiener Medienvertretern nach dem Rennen. "Er muss also die Spur gewechselt haben oder er hatte einen Defekt - ich habe keine Ahnung, um ehrlich zu sein."#w1#

Der 32-Jährige selbst versichert, dass er sich nicht außergewöhnlich verhalten habe: "Ich bin auf meiner Linie geblieben. Zuvor war Robert links von mir, scheinbar hat er nach rechts gelenkt. Ich habe keine Ahnung, was er gemacht hat. Ich bin einfach auf meiner Linie geblieben", so der Rennfahrer aus Pescara, der nach einem Fahrfehler in der Schlussphase des Rennens ausfiel.

"Ich weiß, dass ich ein Rennfahrer bin, aber ich bin auch ein Mensch und ich war sehr geschockt", gibt Trulli zu, der am Freitag durch zwei Radaufhängungsbrüche selbst Schreckmomente hatte. "Ich war zeitweise ziemlich geschockt, denn das Safety Car war auf der Strecke, das Medical Car ebenfalls und ich hatte nicht viel Informationen und einen platten Reifen. Das waren so viele Dinge, die ich nicht begreifen konnte."

Auch wenn Kubica bei dem Horrorunfall nur einen verstauchten Knöchel und eine leichte Gehirnerschütterung erlitt, glaubt Trulli, dass man aus dem Vorfall lernen kann: "Solange kein Unfall passiert, ist alles schön und gut, und wir können alles kalkulieren. Aber wir haben heute einen Unfall gesehen, es war ein heftiger Unfall, da lief etwas ziemlich schief mit dem Einschlagwinkel in die Barriere."

Auch Rennfahrer würden Fehler machen: "Dies muss uns für zukünftige Rennen auf dieser Strecke und für Straßenkurse zu denken geben, wo dies auch ein Problem darstellen könnte. Sie sind immer sicher, solange es keine Unfälle oder besondere Zwischenfälle gibt, so wie Roberts."

Nach dem Rennen stand Trulli noch sichtbar unter Schock: "Mir ist es egal, was im Rennen passiert ist, denn ich bin geschockt zu sehen, was Robert passiert ist, um ehrlich zu sein. Mir ist alles egal. Ich war wirklich besorgt und wollte wissen, ob er in Ordnung ist."

"Als Fahrer musst du weitermachen, aber in Gedanken bist du in Situationen wie diesen immer bei deinen Kollegen. Wenn du siehst, dass einer von ihnen einen solch heftigen Unfall hat, ist das kein schönes Gefühl. Ich habe viele Runden mit Gedanken an den Unfall verbracht."