• 16.03.2004 10:02

  • von Marco Helgert

Jaguar: Wir machen einen guten Job

Die Führung des Jaguar-Teams ist stolz auf das eigene Tun - trotz des beschränkten Budgets verschaffte man sich Respekt

(Motorsport-Total.com) - Kein Werksteam in der Formel 1 gibt so wenig Geld aus wie Jaguar. Die zum Ford-Konzern gehörende Marke muss seit Jahren in Budgetfragen zurückstecken. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone machte sich bereits öffentlich Gedanken, ob Ford in absehbarer Zeit nicht endgültig den Stecker ziehen wird. Im Jaguar-Team selbst ist man mit dem Geleisteten jedoch äußerst zufrieden.

Titel-Bild zur News: David Pitchforth

Jaguar-"Teamchef" David Pitchforth ist stolz auf das Geleistete

Die jetzige Führungsriege des Teams, welches auf den Säulen des Rennstalls von Jackie Stewart entstand, ist nun bereits länger als ein Jahr im Amt - für Jaguar-Verhältnisse fast eine Ewigkeit. Die neu gewonnene Stabilität soll den Mangel an finanziellen Mitteln nun ausgleichen. Nichtsdestotrotz ist man mit dem bisherigen Entwicklungsweg sehr zufrieden.#w1#

Geld ist wichtig, aber kein Erfolgsgarant

"Wenn man ein multinationales Unternehmen ist wie wir, dann muss man sich Respekt verschaffen, und genau das haben wir im letzten Jahr mit einer besseren Leistung und unserem Führungsstil gemacht", erklärte Jaguars Geschäftsführer David Pitchforth. Der 2003 eingeschlagene Weg soll in diesem Jahr nun weiter beschritten werden.

"Wir haben bewiesen, dass man in der Formel 1 auch mit weniger Geld einen guten Job machen kann, wenn man gut organisiert ist und gut geleitet wird, Melbourne hat das bewiesen", so der Engländer weiter. "Toyota gibt im Jahr 200 Millionen Dollar mehr aus als wir, aber wir haben sie geschlagen. Zwischen dem Siegen und dem ausgegebenen Geld besteht also kein direkter Zusammenhang."

Mehr Erfolge sollen zu mehr Geld führen

Die Erfolge der jüngsten Zeit sollen sich jedoch im Budget des Jaguar-Teams niederschlagen - so zumindest die graue Theorie. "Wenn man ein gut laufendes Team ist, dann bekommt man den Respekt der Sponsoren und der Muttergesellschaft, dann fließt mehr Geld und man wird gewinnen. In diesem Kreislauf befinden wir uns derzeit. Nur weil man Geld hineinbuttert, heißt das nicht, dass man auch siegen wird."

Doch auch nach den Achtungserfolgen von Mark Webber im letzten Jahr, hat sich Jaguar im Kreise der Formel 1 noch nicht recht etabliert. "Hier bei Jaguar Racing steuern wir im Grunde unser eigenes Boot, mit den anderen haben wir nicht viel zu tun", so Pitchforth. "Ich denke nicht, dass sie uns recht verstehen. Wir sind nicht sehr akzeptiert, weil sie nicht verstehen, was wir tun. Wenn wir etwas Erfolg haben, dann werden sie anfangen, uns zu akzeptierten."

Eines blieb jedoch gleich: Nach außen hin ist schwer auszumachen, wer bei Jaguar die Teamführung innehat, der Titel "Teamchef" jedenfalls ist nicht vergeben. Pitchforth klärt die Situation auf. "Ich bin der Chef des Teams. Es gibt drei Unternehmen von Ford, die in der 'Premier Performance Division' (PPD) zusammengefasst sind, und Tony Purnell ist der Chef der 'PPD'. Er ist für die Unternehmen 'Pi Research', welche für die Elektronik zuständig ist, Cosworth Racing, die die Motoren bauen, und Jaguar Racing zuständig. Ich bin der Chef des Teams, und Tony ist wiederum mein Chef."