• 08.06.2003 10:23

  • von Marcus Kollmann

Jaguar: Michelin hat einen Reifenvorteil

Tony Purnell über die Bedeutung der Reifen, warum Webber für die Raubkatzen ein "Joker" ist und worauf es in Kanada ankommt

(Motorsport-Total.com) - Power, Standfestigkeit, gute Fahrer und konkurrenzfähige Reifen, so Jaguar Racings Chef der Leistungskontrolle, sind beim Großen Preis von Kanada am nächsten Wochenende die Dinge auf die es auf dem im Rennen 70 Mal zu umrundenden Circuit Gilles Villeneuve ankommen wird.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Jaguars Ass im Ärmel ist Mark Webber, sagt Tony Purnell

"Den Circuit Gilles Villeneuve kann man tatsächlich mit dem A1-Ring vergleichen, wo wir zwar extrem konkurrenzfähig waren aber auch viel Pech hatten", sieht Purnell Ähnlichkeiten in der Charakteristik der beiden Rennstrecken. "Siebter geworden zu sein, obwohl wir mit Mark Webber aus der Box gestartet sind und eine 10 Sekunden-Stop-and-go-Strafe abzusitzen hatten, beweist, dass wir dort in guter Verfassung waren", reflektiert der Engländer auf der Teamwebsite.

Da auf der kanadischen Rennstrecke ausreichend PS genauso wichtig seien wie in Österreich, ist Tony Purnell froh, dass man mit dem Cosworth-V10 in dieser Hinsicht gut aufgestellt ist. Außerdem spekuliert der 45-Jährige darauf, dass der Jaguar R4 auf dem 4,361 Kilometer langen Kurs recht konkurrenzfähig sein müsste, da dort mit wenig Abtrieb gefahren wird.

Die Hoffnungen des Rennstalls ruhen aber wieder vor allem auf einem der beiden Fahrer: Mark Webber. "Mit Mark Webber haben wir ein Ass im Ärmel. Er ist im Moment in toller Form und wenn wir ein paar Extrazehntel in einem Bereich benötigen, dann wird er sie herausholen", lobt Purnell den australischen Fahrer, der teamintern als so etwas wie ein "Joker" angesehen wird.

Wie an jedem Rennwochenende, so wird aber auch wieder die Konkurrenzfähigkeit der Reifen über die Wettbewerbsfähigkeit entscheiden. Nachdem Michelin in Monaco mit Fortschreiten des Wochenendes die Oberhand über Bridgestone hatte, könnte es in Kanada genau andersherum sein. Purnell glaubt daran jedoch nicht.

"Die Reifen werden, wie immer, sehr wichtig sein. Michelin hat hier im Moment einen Vorteil, wie wir in Monaco sehen konnten. Ich glaube, dass wir über Bridgestone die Oberhand haben. Die Reifen müssen nur ein kleines bisschen besser sein und das macht dann den Unterschied aus."

"Ich denke, dass es ohne unseren Reifenvorteil 'business as usual' für Michael Schumacher wäre, weshalb es schön ist die Reifen als ausgleichenden Faktor zu besitzen", unterstreicht Purnell eine bereits oft gehört Aussage, wonach der größte Gegner des Ferrari-Piloten diese Saison nicht McLaren-Mercedes, BMW-Williams oder Renault, sondern Michelin heißt.