• 14.07.2004 12:09

  • von Fabian Hust

Jaguar ist nicht so mutig wie Sauber

Mark Gillan, Chef der Leistungskontrolle bei Jaguar Racing, sieht sein Team langsam aber sicher Fortschritte machen

(Motorsport-Total.com) - In Silverstone konnte das Jaguar-Team mit Mark Webber einen weiteren WM-Punkt einfahren. Dennoch war man während dem Rennen mit der Leistung des Autos nicht zufrieden, wie Mark Gillan, der Chef der Leistungskontrolle von Jaguar Racing, erklärt: "Dies hing mit starkem Graining der Reifen zusammen, was ein Gebiet ist, auf dem wir uns mit Sicherheit schon verbessert haben und wo wir verstehen, warum dies ein Problem war."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber kam in Silverstone als Achter ins Ziel

Zuletzt hatte Jaguar immer wieder Probleme bei den Starts gehabt, doch in den beiden vergangenen Rennen kamen die beiden Jaguar-Piloten gut vom Fleck: "Wir haben viel Arbeitszeit in dieses Gebiet investiert und auch wenn wir das Problem noch nicht vollständig im Griff haben, kommen wir dem Ziel jedoch näher. Ich denke, dass wir es nach dem kommenden Test erreicht haben sollten."

Das Jaguar-Team ist bekannt dafür, dass man mit einem nicht ausreichend großen Budget arbeitet, doch wo würde das Team laut Gillan investieren, wenn man von heute auf morgen plötzlich 50 Millionen Dollar mehr Budget erhält? "Wir würden die Leistungsparameter des Autos untersuchen und schauen, wo wir im Vergleich zum Wettbewerb Defizite haben, bevor wir uns entscheiden, für was wir das Geld ausgeben. Die Schlüsselgebiete sind die Reifen, der Motor und die Aerodynamik, aber ich denke, dass Michelin großartige Arbeit verrichtet und das Geld nicht in die Reifenentwicklung gestreckt werden würde. Wir würden uns aus diesem Grund wohl mehr auf den Motor und die Aerodynamik konzentrieren."

Das Sauber-Team nutzte vergangenes Wochenende erfolgreich ein neues Aerodynamik-Paket, obwohl man dies zuvor lediglich im Windkanal ausprobiert hatte. Bei Jaguar geht man vorsichtiger vor: "Wir haben ein definiertes Testprotokoll mit jeder Menge Computer-Analysen. Ein Frontflügel wird zunächst am Computer konstruiert, bevor er gebaut und dann im Windkanal getestet wird. Dann geht es auf die Strecke, wo wir ihn auf unserer Anlage in Lommel ausprobieren. Und wenn er effizient ist, dann werden wir ihn am Rennwochenende zur Strecke mitnehmen, ihn zunächst am Testauto ausprobieren und ihn dann schließlich am Rennfahrzeug montieren."