• 28.07.2002 16:43

  • von Marcus Kollmann

Jaguar bitter enttäuscht über fehlende Standfestigkeit

Getriebeprobleme eine streikende Traktionskontrolle und Bremsprobleme besiegelten das Schicksal der "Raubkatzen"

(Motorsport-Total.com) - Das Jaguar-Team erlebte im zwölften WM-Lauf der Saison den vierten, technisch bedingten, Doppelausfall. Weder Pedro de la Rosa noch Eddie Irvine hatten im gesamten Verlauf des 67 Runden langen Rennens die Chance von den Problemen der anderen zu profitieren, worauf man am Samstag nach der Qualifikation noch gehofft hatte. De la Rosas Rennen dauerte keine komplette Runde, denn der Spanier musste seinen Jaguar R3B mit technischem Defekt am Streckenrand parken. Eddie Irvine schied wenige Runden vor Rennende mit Bremsproblemen aus. Er stellte seinen Boliden in der Box ab.

"Das war ein sehr schwieriges Rennen, in welchem ich ein Problem nach dem anderen hatte", sagte der in der 57. Runde ausgeschiedene Irvine nach dem Rennen. "Ich hatte erst einen guten Start gehabt und lag nach 6 Runden hinter Jenson Button, der ganz offensichtlich Probleme hatte. Als ich ihn überholen wollte, drehte ich mich auf Grund eines Problems mit der Traktionskontrolle. Durch den Dreher fiel ich dann auf Platz 18 zurück, jedoch sollte das noch nicht alles gewesen sein. In Runde 13 hatte ich exakt dasselbe Problem und entschied mich die Traktionskontrolle abzuschalten. Zusätzlich kämpfte ich generell mit mangelnden Grip, welcher für viele Fahrer heute ein Problem war. Ich mag den modifizierten Hockenheimring sehr, jedoch war der Grip-Level der Strecke das ganze Wochenende über nicht besonders. Wie dem auch sei, ich kämpfte bis zum Ende und musste in Runde 57 wegen eines Bremsproblems aufgeben."

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Irvine stellte seinen R3B am Ende in der Box ab

"Bedenkt man dass mein Rennen bevor die zweite Runde überhaupt begonnen hatte schon vorbei war, so gibt es für mich nicht wirklich viel zu sagen", erklärte de la Rosa nach seinem Ausfall. "Ich hatte einen ganz ordentlichen Start und als ich aus Turn 2 heraus auf die Gerade fuhr, fehlte ihm siebten Gang der Vortrieb. Es gab keine andere Chance als aufzugeben. Angesichts meiner Reifenwahl, ich hatte mich für die härtere Mischung entschieden, wäre es jedoch sehr interessant gewesen das Rennen zu fahren. Noch enttäuschender ist mein Ausfall angesichts der Tatsache dass nur neun Autos ins Ziel kamen."

Niki Lauda, Teamchef: "Das sehr heiße Wetter und die herausfordernde Strecke war heute einfach für die Hälfte des Feldes zu viel und unglücklicherweise schließt das uns mit ein. Wir wissen noch nicht genau was Pedros Getriebeproblem verursacht hat, doch es scheint so als hätte er im siebten Gang den Vortrieb verloren. Eddie hingegen wurde von der Traktionskontrolle, welche in der 6. Runde Probleme zu bereiten begann, im Stich gelassen. Am Ende jagte er einem Rennen hinterher das für ihn schon gelaufen war. Seine Probleme mit der Traktionskontrolle zwangen ihn dann in der 13. Runde in einen weiteren Dreher. Sobald man erst einmal zurückgefallen ist, gibt es keine Chance mehr das zu kompensieren. Eddie gab sein Bestes, doch am Ende musste er in Runde 57 mit Bremsproblemen aufgeben. Wir sind enttäuscht und es hat jetzt Priorität die Ursachen für die Probleme herauszufinden. Mit dem Auto haben wir einige gute Fortschritte gemacht, weshalb wir es nun nicht erlauben können, dass die fehlende Standfestigkeit das Bild verfälscht. Wir sahen hier besser aus als in Frankreich, doch am Ende des Tages ließen wir uns hier schlechter aussehen als wir es waren."