Jack Doohan: "No-Bullshit"-Briatore war bei Gerüchten sehr hilfreich

Jack Doohan hat noch immer das Alpine-Cockpit und die Gerüchte um seine Ablöse sind zuletzt ein wenig leiser geworden - Er lobt Flavio Briatore als wichtigen Rückhalt

(Motorsport-Total.com) - Ist Flavio Briatore für Jack Doohan eher eine Gefahr oder ein Förderer? Der Sohn von Motorradlegende Mick Doohan sitzt bei Alpine trotz aller Spekulationen weiter im Cockpit und findet überraschend lobende Worte für den Mann, der im Team die Fäden in der Hand hält - und nicht gerade als Doohan-Fan gelten soll.

Titel-Bild zur News: Jack Doohan äußert sich positiv über Flavio Briatore

Jack Doohan äußert sich positiv über Flavio Briatore Zoom

"Er ist sehr direkt, da gibt's keinen Bullshit", beschreibt Doohan. "Wenn man mit ihm spricht, weiß man sofort, woran man ist. Ich bevorzuge das viel mehr als dieses Flüstern hinter vorgehaltener Hand."

Briatore habe ihm von Anfang an klargemacht, was er vom Team und von ihm selbst erwartet. "Er wollte einfach, dass ich das Beste aus mir raushole und mich nicht von Nebenkriegsschauplätzen ablenken lasse. Es gibt keine Zufälle, wenn so etwas nach außen dringt - aber für mich war immer klar, was real ist und was nicht."

Doohan spart nicht mit Anerkennung: "Er ist eine Ikone dieses Sports, ich habe schon lange zu ihm aufgesehen. Er versucht alles in seiner Macht Stehende, um Alpine zurück an die Spitze zu führen. Er macht einen hervorragenden Job."

Gerüchte haben Doohan "nie wirklich belastet"

Dass Doohan in Miami noch Alpine-Stammfahrer ist, ist keine Selbstverständlichkeit angesichts der Gerüchte in den vergangenen Wochen und Monaten, dass Alpine nur auf der Suche nach einem Grund sei, ihn loszuwerden.

Bereits nach seinem ersten Rennen in Blau in Abu Dhabi 2024 gab es Zweifel, ob er im Team überhaupt gewollt ist. Dass Franco Colapinto als Reservefahrer verpflichtet wurde, heizte die Spekulationen weiter an.

"Am schlimmsten war es im Januar, in der Vorsaison", sagt der Australier. "Da war sonst nicht viel los, und plötzlich war das die große Geschichte. Aber ich habe ziemlich schnell erkannt, was richtig war und was nicht - und mich einfach auf meinen Job konzentriert."


Fotos: F1: Grand Prix von Miami 2025, Pre-Events


Von echter Belastung will er nichts wissen: "Ich hatte ein gutes Umfeld, das Team hat mich unterstützt, und ich wusste immer, was Sache ist. Vielleicht war ich einfach schon so abgestumpft, weil das Thema so lange lief - wenn es erst kurz vor Melbourne aufgekommen wäre, hätte es mich womöglich mehr getroffen."

Die Diskussionen um Colapinto sieht er gelassen und nicht als Angriff auf seine Person. "Das ist nichts Persönliches. So läuft es nun mal in diesem Sport - und am Ende werde ich daraus eher gestärkt hervorgehen."

Fokus liegt nicht auf Politik

Zuletzt kochten die Gerüchte nach dem Abflug im Suzuka-Training hoch. Ralf Schumacher übte scharfe Kritik am fehlenden Rückhalt für Doohan im Team. Der 22-Jährige saß aber auch nach dem peinlichen Fehler, als er das DRS nicht rechtzeitig schloss, auch bei den Rennen in Bahrain und Saudi-Arabien am Steuer des Alpine A525. Seitdem sind die Gerüchte etwas leiser geworden.

Allerdings bleibt Doohan bislang im Schatten des deutlich erfahreneren Pierre Gasly. Wie viel Geduld die Renault-Tochter mit dem Youngster hat, ist unklar - und auch Doohan selbst weiß: Die Zeit arbeitet nicht endlos für ihn. Gerüchten zufolge gibt es eine "Leistungsklausel", die nach sechs Rennen greift. Miami ist das sechste Rennen 2025.

Seine Antwort ist klar: Nicht über Politik reden, sondern mit Leistung überzeugen. "Ich will einfach so schnell sein, wie ich kann", sagt er. "Alles andere interessiert mich nicht."

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