Ist Trulli eifersüchtig auf Ralf Schumachers Gage?

(Motorsport-Total.com) - Die Statistik spricht eine klare Sprache: In bisher 20 Qualifyings 2005 war Jarno Trulli 18 Mal schneller als Ralf Schumacher. Außerdem hat er 43 WM-Punkte gesammelt, acht mehr als der Deutsche, und bei den Podestplätzen steht es drei zu eins. Nur in einem Punkt hat "Schumi II" seine Nase klar vorne: bei der Gage...

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Auf der Strecke sieht Ralf Schumacher meist nur den Auspuff von Jarno Trulli

Laut einer vor Saisonbeginn veröffentlichten Gehaltsrangliste verdient der 30-Jährige Wahlösterreicher 14 Millionen Euro pro Jahr, während Toyota an Trulli nur die Hälfte dieser Gage überweist. Bisher war dies intern nie ein Thema, doch im Vorfeld des Rennens in Belgien am kommenden Wochenende deutete die finanzielle Nummer zwei des japanisch-deutschen Teams gegenüber der 'Gazzetta dello Sport' erstmals seine Unzufriedenheit an.#w1#

"In Monza war ich pro Runde um fünf Zehntel schneller als Ralf. Das Team weiß das ganz genau", wird der Italiener zitiert. Tatsächlich erarbeitete er sich im Qualifying, das seit jeher als sein Spezialgebiet gilt, 0,626 Sekunden Vorsprung auf seinen Stallkollegen, während die schnellste Rennrunde Trullis immerhin noch um 0,245 Sekunden schneller war als jene Schumachers. Im Schnitt benötigte er für jeden der 53 Umläufe 0,191 Sekunden weniger.

Kein Wunder also, dass der WM-Fünfte ein wenig eifersüchtig auf die Gage Schumachers ist: "Wir sind zur gleichen Zeit zu Toyota gekommen, aber unsere Fähigkeiten wurden in unterschiedlichen Richtungen bewertet", beschwerte sich Trulli. "In meiner Lebenseinstellung ist Geld aber nicht alles. Mir ist es wichtiger, ein konkurrenzfähiges Auto zu haben. Ich kämpfe mit Toyota, wo Fähigkeiten und Potenzial vorhanden sind, aber leider noch nicht die nötige Organisation."

Der eklatante Unterschied in den Gagen der beiden Toyota-Piloten ist leicht erklärt: Ralf Schumacher wird von Starmanager Willi Weber betreut, der dafür bekannt ist, für seine Schützlinge besonders lukrative Verträge auszuhandeln. Außerdem zieht der Name Schumacher in der Formel 1 nach wie vor, während Trulli für die Marketingstrategen weniger interessant ist. Letzterer wird obendrein nicht von einem Willi Weber, sondern vom eher unbekannten Italiener Lucio Cavuto betreut.