Ist die Formel 1 für die 'GPMA' auf dem richtigen Weg?
Droht weiterhin eine Konkurrenzserie? Nach dem gestrigen Meeting sind Max Mosley und Paul Stoddart völlig unterschiedlicher Meinung
(Motorsport-Total.com) - Ohne Zweifel war die Abstimmung der Formel-1-Kommission am Montag in London über diverse Änderungen am Formel-1-Reglement für die Saison 2006 und 2007 aus der Sicht von FIA-Präsident Max Mosley ein großer Erfolg. Der Brite kämpft zusammen mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone um den Verbleib der Automobilhersteller in der Formel 1 und um die Verhinderung einer Konkurrenzserie, die von der 'GPMA' ('Grand Prix Manufacturers' Association') für 2008 geplant wird.

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Paul Stoddart vertritt - wen wundert es - nicht die Meinung von Max Mosley
Doch Mosley glaubt, dass man nicht weit davon entfernt ist, auch die "aufmüpfigen" Automobilhersteller BMW, DaimlerChrysler, Renault, Honda und Toyota an Bord zu holen und sie zum Beitritt in ein neues Concorde Agreement zu bewegen, das ab der Saison 2008 gelten wird. Bisher haben nur Ferrari, Red Bull Racing und Midland für die Zeit nach 2007 unterschrieben.#w1#
"Meiner Meinung nach hat es in China viele positive Treffen und eine verbreitete positive Stimmung gegeben und aus diesem Grund habe ich die Pressekonferenz abgesagt", wird Mosley von 'Autosport-Atlas' zitiert. "Ich hatte vor diesem Treffen ein Meeting mit den 'GPMA'-Vertretern. Wir haben zwar keine Vereinbarung erzielen können, aber sind einen deutlichen Schritt weiter gekommen, es sieht also danach aus, als sollten wir bald zusammen kommen."

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Mosley sieht alle Beteiligten auf eine gemeinsame Zukunft zusteuern Zoom
Der Brite habe eine "wahre Bereitschaft" bei allen Beteiligten erkannt, eine Einigung zu erzielen, schließlich sei niemand daran interessiert, dass sich zwei Konkurrenzserien gegenseitig schaden. Zudem drängt die Zeit, denn jene Hersteller, die noch nicht genau wissen, was sie 2008 machen werden, haben ein Problem: "In Bezug auf die Sponsoren und die Verträge für die Formel 1 ist das sehr schlecht und alle haben das ganze langsam satt, inklusive den Teams."
Ganz anderer Meinung ist hingegen Minardi-Teamchef Paul Stoddart, der nicht das Gefühl hat, dass Mosley, Ecclestone und die 'GPMA' kurz vor einer Einigung stehen: "Ich befürchte, dass da noch kein Friede herrscht", wird der Australier von 'AFP' zitiert. "Die Mehrheit der Hersteller ist wohl nicht glücklich. Ich habe bei dem Treffen die Körpersprache studiert und ich kann sagen, dass das dort kein glücklicher Menschenhaufen anzutreffen war."
Man habe zwar die Gräben nicht noch tiefer gezogen, doch man habe eine Chance verpasst, die Wunden zu heilen. Es sei ein sehr herzliches Meeting gewesen und niemand habe ein Feuerwerk abgebrannt, aber Stoddart fragt sich: "Aber haben wir die richtigen Entscheidungen für die Formel 1 gefällt? Das wir uns nur die Zeit zeigen."

