Ist der WM-Zug für Schumacher schon abgefahren?

Schon nach nur drei Rennen sieht es für Michael Schumacher düster aus, was seine Chancen auf einen achten WM-Titel angeht

(Motorsport-Total.com) - Mit einem siebenten Platz in Malaysia sowie zwei Ausfällen hat Michael Schumacher 2005 den bisher schlechtesten Saisonstart seiner gesamten Formel-1-Karriere hingelegt. Zwei magere WM-Pünktchen und der 14. Zwischenrang in der Fahrerwertung wirken auf den ersten Blick zwar noch schlechter, als die Situation tatsächlich sein mag, doch bei Ferrari ist zweifellos Feuer am Dach.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Schumacher muss in Imola das Blatt wenden, will er noch eine Chance haben

Selbst wenn dem Traditionsrennstall beim Heimrennen am 24. April in Imola der erste Schritt in Richtung Trendwende gelingen sollte, was auf Grund des F2005 und der neuen Bridgestone-Reifen nicht unmöglich erscheint, ist der Rückstand in der Weltmeisterschaft bereits so groß, dass es lange dauern würde, wieder zur Spitze aufschließen zu können. Fernando Alonso hat sich in Australien, Malaysia und Bahrain einen beträchtlichen Vorsprung von 24 Punkten auf Schumacher erarbeitet.#w1#

'F1Total.com'-Experte Marc Surer glaubt daher, dass schon eine Vorentscheidung gefallen ist: "Das neue Punktesystem wurde ursprünglich wegen Michael Schumacher eingeführt, damit er bei seinen Seriensiegen in der Weltmeisterschaft nicht so leicht davonziehen kann. Vergangenes Jahr hat das recht gut funktioniert", so der Ex-Formel-1-Pilot. "Jetzt spricht genau dieses Reglement dagegen, dass sie wieder aufholen können. Wenn Alonso nicht ausfällt, sieht es verdammt schlecht aus für Ferrari."

Angenommen, Schumacher gewinnt von nun an alle Rennen, während Alonso immer Zweiter wird, so würde die WM-Führung trotzdem erst am 4. September in Monza, beim 15. Grand Prix des Jahres, wechseln. Oder, anders ausgedrückt: Während der siebenfache Weltmeister bereits unter enormem Erfolgsdruck steht und stets nach Siegen trachten muss, kann sich Alonso gegebenenfalls auch mit zweiten oder dritten Plätzen zufrieden geben.

Außerdem spricht die Tatsache gegen Schumacher, dass in der Geschichte der Formel-1-Weltmeisterschaft noch nie ein Fahrer einen so großen Punkterückstand aufgeholt hat. Zwar war er selbst 1998 nahe dran, als er ein 22-Punkte-Handicap nach sechs Rennen zwischenzeitlich auf zwei Zähler zusammenschrumpfen ließ, doch tatsächlich gelungen ist ein solches Husarenstück noch niemandem zuvor. Auch 1998 fehlten ihm am Ende wieder 14 Punkte.