Irvine gibt zu: "Mission Jaguar" bisher gescheitert
Als Vizeweltmeister zu Jaguar gewechselt, muss Irvine eingestehen, dass seine "Mission Jaguar" bisher gescheitert ist
(Motorsport-Total.com) - Als Jaguar in der Saison 2000 in die Formel 1 einstieg, da hatte man mit Eddie Irvine gleich zu Beginn einen soliden Fahrer, der bei Ferrari in einem Top-Team Erfahrungen gesammelt hatte und es dort in seinem letzten Jahr immerhin zum Vizeweltmeistertitel geschafft hatte. Der Ire hatte sich damals vorgenommen, die Grünen zu einem Siegerteam zu formen und sogar vom WM-Titel geträumt, doch von diesem Vorhaben ist der 36-Jährige im Moment weit entfernt.

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Eddie Irvine hat bei Jaguar noch einen langen Weg vor sich...
Die Anzahl der erfolgreichen Rennen gemeinsam mit Jaguar lassen sich an einer Hand abzählen: Ein vierter Platz 2000 in Monaco, ein sechster Rang in Malaysia im Jahr 2000, Rang drei in Monaco 2001, Platz fünf in den USA 2001 und ein vierter Platz zum diesjährigen Saisonstart in Australien. Seit Melbourne läuft nichts mehr so wie es soll: Es folgten neun Ausfälle in elf Rennen.
Für Eddie Irvine ist diese Bilanz "deprimierend", wie er dem britischen Fernsehsender 'ITV' erzählt: "Ich kam zu Jaguar, um die Herausforderung anzunehmen, ein neues Team aufzubauen. Aber um ehrlich zu sein, hat es bisher nicht funktioniert." Experten rechnen mittlerweile kaum noch damit, dass der teuerste Angestellte des Ford-Konzerns auch noch 2003 bei den Grünen fahren wird, zu sehr drückt das Gehalt des Formel-1-Playboys auf das angespannte Budget des Unternehmens.
Sollten sich Teamchef Niki Lauda und seine Mannschaft doch dazu entscheiden, am Nordiren festzuhalten, so hat er seine volle Einsatzbereitschaft bereits zugesichert: "Ich bin nicht jemand, der aufgibt. Das Positive ist, dass auch die kleinsten Fortschritte, die wir machen, einem ein gutes Gefühl geben. Sicher, es ist nicht das Gleiche, wie wenn man auf dem Podium mit einem Siegerpokal steht. Fakt ist, dass ich in gewisser Hinsicht im Mittelfeld mehr Spaß hatte als vorne."
Eddie Irvine hat erst kürzlich angekündigt, über seine Formel-1-Zukunft nachzudenken. Ein Rücktritt sei zwar nicht das Ziel, aber er könnte sich aus der Königklasse des Motorsports zurückziehen, sollte ein passables Angebot ausbleiben. In letzter Zeit war "Crazy Eddie" allerdings nur mit einer Rückkehr zu Jordan in Verbindung gebracht worden. Doch auch eine Rolle als Testfahrer schließt Eddie Irvine nicht kategorisch aus.

