IRL: Ermittlungen nach Rennas tödlichem Unfall

(Motorsport-Total.com) - Man begann schon zu glauben, die IRL bliebe vor Todesstürzen von Piloten verschont. Nach vielen schweren Unfällen allein in dieser Saison (Mario Andretti, Kenny Bräck, Gil de Ferran) folgte gestern die traurige Realität. Tony Renna, der im nächsten Jahr beim Top-Team von Chip Ganassi hätte fahren sollen, verlor bei Testfahrten für die Reifenfirma Firestone bei einem Unfall sein Leben.

© Toyota

IRL-Pilot Tonny Renna verstarb im Alter von nur 26 Jahren in Indianapolis

Mittlerweile sind weitere Details veröffentlicht wurden. So hatte Rennas Unfall Gemeinsamkeiten mit dem "Überschlag" von Mario Andretti im Mai dieses Jahres. Auf dem kurzen Geradeaus-Stück zwischen Turn 3 und 4 bekam Rennas Auto Unterluft und hob ab. Seitlich schlug er dann in den Zaun über der Begrenzungsmauer ein. Trümmerteile wurden auch hinter dem Zaun geborgen.

"Die IRL wird zusammen mit den Teams und den Verantwortlichen des Speedways zusammenarbeiten, um zu sehen, was sie aus diesem Unfall lernen können, und ob etwas gegen solche Unfälle unternommen werden kann", wird IMS-Sprecher Ron Green von 'Autosport' zitiert. "Sie alle werden sich zusammenschließen und alles durchgehen, um die Ursache zu ergründen."

Auffällig ist jedoch seit einiger Zeit, dass die Autos der Indy Racing League bei leichten Berührungen mit Mauern oder anderen Autos, oder beim Überfahren von Trümmerteilen oder ähnlichem, ein "Pitch-Sensitivity-Problem" bekommen. Wenn die Front des Autos, aus welchen Gründen auch immer, zu Nicken beginnt, kommt zu viel Luft unter das gesamte Fahrzeug, und die Front wird angehoben, was im schlimmsten Fall mit einem Überschlag enden kann.

Warum genau der G-Force-Toyota von Renna Unterluft bekam ist noch nicht geklärt und muss noch erkundet werden. "Jetzt ist es noch zu früh, um ein Urteil über den Unfall abzugeben oder zu sagen, was genau beim Crash passierte", so Green weiter. Tony Renna ist das 67. Todesopfer auf dem Indianapolis Motor Speedway seit seiner Eröffnung im Jahre 1909, und der 40. Fahrer der auf dieser Strecke sein Leben verlor.