• 12.01.2005 15:00

  • von Marco Helgert

Interner Machtkampf im 'BRDC'

'BRDC'-Vorsitzender Ray Bellm räumt seinen Posten - Unzufriedenheit über seine Verhandlungsstrategien mit Bernie Ecclestone

(Motorsport-Total.com) - Es ist noch nicht lange her, da kämpften alle im 'British Racing Drivers' Club' ('BRDC') darum, auch künftig einen britischen Grand Prix in Silverstone zu haben. Allen voran zwei Mitglieder des 'BRDC'-Vorstandes waren an der endgültigen Rettung des Rennens beteiligt: Jackie Stewart und Ray Bellm. Doch Letzterer wird nun seinen Hut nehmen, an den künftigen Planungen soll dies jedoch nichts ändern.

Titel-Bild zur News: 'BRDC'

Ray Bellm ist ab sofort nicht mehr Vorsitzender des 'BRDC'

Bellm wurde bei einer Versammlung des 'BRDC'-Vorstandes am vergangenen Dienstag offenbar aus dem Amt gewählt. Über die Hintergründe ist derzeit wenig bekannt, in Großbritannien wird jedoch vermutet, dass Bellm in den Verhandlungen mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone Zugeständnisse machte, die nicht mit dem Rest der Klubführung abgestimmt war.#w1#

Jackie Stewart, Präsident des 'BRDC' soll dabei eine federführende Rolle gespielt haben. Die Differenzen zwischen den beiden "waren unüberbrückbar", wie eine Quelle gegenüber 'Autosport' eröffnete. Hintergrund soll sein, dass Bellm einen Vertrag schloss, der über 2007 hinausgeht, obschon heute niemand weiß, was nach dem Auslaufen des jetzigen Concorde-Agreements passieren wird.

Möglicherweise hätte ein kürzerer Deal dem Klub viel Geld erspart, sollten die Zahlungen nach 2007 insgesamt geringer ausfallen. So sei man aber an den gültigen Vertrag gebunden. Bellm selbst empfand es als "unpassend", Einzelheiten zu erläutern. "Ich werde später ein Statement abgeben", erklärte er gegenüber 'Bloomberg'.

Bernie Ecclestone reagierte überrascht auf die personellen Umstellungen: "Ray hat alles in die richtige Richtung getrieben. Wir haben mit ihm einen Kompromiss beim Vertrag gefunden, weil wir dachten, er könnte die Finanzen regeln und alles tun, was in Silverstone notwendig ist. Wenn Jackie mit dem Vertrag von ihm nicht zufrieden ist, dann werde ich ihn auflösen. Dann wäre es aber auch das Ende, denn einen neuen wird es dann nicht geben."