• 07.07.2005 11:41

  • von Marco Helgert

Indy: Zurückhaltung bei Michelin-Entschädigung

Zwei US-Anwälte forderten die Fans in Indianapolis auf, Michelins Angebot zur Entschädigung nicht ohne Vorbehalte anzunehmen

(Motorsport-Total.com) - Michelin entschied sich - wenn auch mehr als eine Woche nach dem US-Grand-Prix -, die Fans in Indianapolis zu entschädigen. Die Menge auf den Tribünen war aufgebracht, da nur die sechs Autos mit Bridgestone-Reifen das Rennen in Angriff nahmen, sämtliche Michelin-Teams kehrten nach der Einführungsrunde an die Boxen zurück.

Titel-Bild zur News: Fans

Die Klagen der enttäuschten Fans in Indianapolis gehen weiter

Michelin nahm die Schuld am Farce-Rennen auf sich, möchte jedem Besucher des Rennens die Kosten der Eintrittskarte zurückerstatten und 20.000 Tickets für 2006 erwerben, die dann unter den Fans verteilt werden sollen. In den USA waren zu diesem Zeitpunkt bereits erste Sammelklagen im Gange, die weit mehr von Michelin forderten, als die Erstattung der Eintrittskarten.#w1#

Nun gingen die Anwälte Henry Price und William Bock III erneut in die Offensive. Fans, die eine Wiedergutmachung für Indianapolis haben wollen, sollten Michelins Angebot tunlichst ablehnen. "Michelin könnte ansonsten sagen, dass eine Übereinkunft getroffen wurde. Damit würden jeder das Recht auf weitere Ansprüche verlieren", so Price gegenüber dem 'Indianapolis Star'.

Einzelheiten über die Rückzahlung hat Michelin ohnehin noch nicht mit den Betreibern des 'Indianapolis Motor Speedway' vereinbart. "Wenn das abgeschlossen ist, werden wie eine Mitteilung herausgeben", so Ron Green, Sprecher der Strecke. William Bock III, der eine weitere Sammelklage koordiniert, zweifelt sogar an Michelins Versprechen.

"Wir befinden uns mit mehreren hundert Fans in einer regelmäßigen Kommunikation, seit wir Klage eingereicht haben", erklärte er. "Bisher wurde niemand von Michelin kontaktiert." In den USA ist die Stimmung gegenüber Michelin weiterhin geladen. So unterstellte NASCAR-Pilot Kurt Busch den Franzosen sogar Absicht.

"Was in der Formel 1 passiert ist, war, dass Bridgestone ein schweres Jahr hatte", so Busch. "Aber hierher (nach Indianapolis; d. Red.) haben sie den richtigen Reifen mitgebracht und Michelin wusste, dass sie das Rennen letztlich verlieren würden. Daher haben sie sich zurückgezogen. Das ist, was ich über das Geschehene denke."