Indische Sportlegende kritisiert den Grand Prix

Auch wenn die Vorfreude auf das erste Formel-1-Rennen in Indien bei vielen Fans sehr groß ist, gibt es nicht nur positive Stimmen

(Motorsport-Total.com) - Die mehrfach medaillengekrönte Leichtathletin Pilavullakandi Thekkeparambil Usha, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des indischen Sports, hat sich als vehemente Kritikerin des bevorstehenden Grand-Prix-Wochenendes in Noida bei Delhi geäußert. Denn die Formel 1 sei für ein Land wie Indien eine "kriminelle Geldverschwendung".

Titel-Bild zur News: Formel 1 in Indien

Die Formel 1 gastiert dieses Wochenende zum ersten Mal in Indien

"Ich fühle mich sehr schlecht, denn so ein Business hat mit 99 Prozent der Inder nichts zu tun", wird die 47-Jährige von indischen Medien zitiert. In der Vergangenheit habe schon Cricket den nationalen Sport untergraben, "und jetzt kommt hier eine weitere Offenbarung, die vor allem Firmengelder anlockt, die Firmen nur ganz selten für Sportpromotion ausgeben. Nur Gott kann den indischen Sport noch retten."

Die Beinahe-Gewinnerin von Olympiabronze 1984 im 400-Meter-Hürdenlauf betrachtet die Formel 1 nicht als Sport: "Bis heute habe ich mich nie mit dem Motorenbusiness befasst, und das werde ich auch nie. Sport werde ich dazu nicht sagen", meint sie in drastischen Worten. Unterstützung erfährt Usha auch von anderen indischen Sportlerkollegen, die das Milliardenspektakel in Noida ähnlich negativ beurteilen.

Eine Einstellung, die Vijay Mallya nicht nachvollziehen kann: "Der Indien-Grand-Prix kann viel bewegen", glaubt der Force-India-Teamchef und erklärt gegenüber 'Autosport': "Indien ist ein wichtiges Land - nicht nur für mich, sondern für jeden im Paddock. Vergesst die 1,2 Milliarden Menschen - es ist die 300 Millionen starke Mittelklasse, die interessant ist. Die haben eine Menge Kaufkraft und Firmen interessieren sich dafür, sie für sich zu gewinnen."

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