• 03.05.2017 09:03

  • von Dominik Sharaf

Indien fordert weiter Steuernachzahlungen von der Formel 1

Im Steuerstreit von Neu-Dehli ist keine Lösung in Sicht: Ein Urteil des Obersten Gerichtshofes gibt den Behörden das Recht, ihren Forderungen weiter nachzugehen

(Motorsport-Total.com) - Der indische Staat fordert weiter Steuernachzahlungen von der Formel 1. Wie aus einem kürzlich verkündeten Urteil des Obersten Gerichtshofes in Neu-Dehli hervorgeht, hat die Königsklasse aus Sicht der Justiz eine feste Niederlassung in dem Land und ist damit steuerpflichtig - was die Behörden bekräftig, offenen Verbindlichkeiten aus den Jahren 2011 bis 2013 nachzugehen. Über die Höhe der Steuerschuld ist derzeit nichts bekannt, es dürfte sich jedoch um eine horrende Summe handeln.

Titel-Bild zur News: Indien

Die Farbenpracht Indiens treibt der Formel 1 nur die Zornesröte auf die Stirn Zoom

Zu den Forderungen war es gekommen, weil die Inder die Formel 1 nicht als reine Sportveranstaltung begreifen, sondern der Unterhaltungsindustrie zuordnen. Ergo will der Fiskus nicht nur seinen Teil von den Gewinnen, den die Formel 1 beim Grand Prix auf dem Buddh International Circuit generierte, sondern von den gesamten Einkünften in zahlreichen Bereichen - zum Beispiel von den Lizenzgebühren, die von ihr für die Nutzung ihrer eingetragenen Handelsmarken erhoben wird.

Durch die Medien geistert die Zahl von 40 Prozent Abgaben plus Zinsen, offiziell muss die Zahl aber noch ermittelt werden. Mit einem zweistelligen Millionenbetrag ist zu rechnen - mindestens.

Vor dem Hintergrund scheint eine Rückkehr der Szene nach Indien ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass der neue Mehrheitseigner Liberty Media voranging in den USA expandieren möchte. Sollte dennoch Interesse bestehen, müssten auch der lokale Promoter seine gravierenden Finanzprobleme lösen und weitere Probleme rund um die baufällige Rennstrecke gelöst werden. Dazu müssten sich die Inder überlegen, wie sie mehr Zuschauer an den Kurs locken.