• 30.06.2006 14:16

Indianapolis will die Formel 1 unbedingt behalten

Trotz Bernie Ecclestones Sticheleien will Indianapolis die Formel 1 unbedingt behalten - Chitwood zuversichtlich, dass die Fans verzeihen werden

(Motorsport-Total.com) - Dass Bernie Ecclestone im Vorfeld der Verhandlungen um einen neuen Vertrag für den US-Grand-Prix öffentlich über die USA gelästert hat, weiß man in Indianapolis offenbar richtig einzuschätzen: Joie Chitwood, Präsident des 'Indianapolis Motor Speedway', lässt sich auf keine öffentliche Schlammschlacht ein und bekennt sich klar zur Formel 1.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Girls in Indianapolis

Zwei gute Gründe mehr, warum die Formel 1 in Indianapolis bleiben sollte...

"Als Tony George dieses Investment getätigt hat, war das auf langfristiger Basis, falls die Formel 1 in Amerika erfolgreich werden sollte", so der Amerikaner. "Wir wollen das Rennen behalten, Gespräche führen und deren Ausgang abwarten. Wir sind optimistisch. Es bringt uns aber nichts, das Ganze über die Presse auszutragen. Das war eine Positionierung - genau wie davor Las Vegas. Amerika sollte Teil einer jeden Weltmeisterschaft sein, denn Amerika ist ein gigantischer Markt."#w1#

USA ein wichtiger Markt für Luxusautomobile

"Man muss sich nur die Produkte anschauen, die wir konsumieren - vor allem BMW, Mercedes und Ferrari -, also ist es für die Automobilhersteller offensichtlich wichtig, hier ein Rennen zu haben", erklärte er. "In den ersten zehn Monaten von 2005 wurden alleine in den Vereinigten Staaten 1.200 Ferraris verkauft. Das zeigt den Wert dieses Marktes, aber auch den Wert für Sponsoren in der Formel 1. Es macht Sinn, dass es diese Verbindung gibt."

Chitwood betonte ferner, dass umgekehrt auch die Wirtschaft von der Formel 1 profitiere - rund 135 Millionen Euro geben Grand-Prix-Touristen während des Rennwochenendes aus: "Das hat gewaltige Auswirkungen auf die Region, denn es wird wahnsinnig viel Geld ausgegeben. Die wahre wirtschaftliche Wertschöpfung kommt daher, dass viele Leute von weit her anreisen. Wir haben viele Besucher", gab er zu Protokoll.

Chitwood rechnet dieses Jahr mit 120.000 Fans am Renntag

"Man rechnet ja nicht damit, dass nur sechs von 20 Autos am Start sein werden." Joie Chitwood

Das Fiasko von 2005 ist übrigens längst abgehakt: "So etwas ist zum ersten Mal passiert, da kann man nichts planen", teilte Chitwood mit. "Natürlich kann man gewisse Notfallprogramme vorbereiten, aber man rechnet ja nicht damit, dass nur sechs von 20 Autos am Start sein werden. Wir haben jedoch keine Angst vor den Reaktionen der Fans, denn ich bin sehr zufrieden mit den Fans und damit, wie sie auf die Sache reagiert haben."

Und weiter: "Hoffentlich bleibt das Wetter schön. Wir wünschen uns eine gelungene Veranstaltung, denn weil wir vergangenes Jahr die Erwartungen nicht erfüllen konnten, wollten wir das nicht die letzte Erfahrung der Formel 1 in diesem Land sein lassen. Wir werden die Reaktionen der Fans daran abschätzen, wie zahlreich sie Eintrittskarten kaufen oder eben auch nicht. Sie scheinen aber akzeptiert zu haben, was vergangenes Jahr passiert ist", sagte Chitwood abschließend.