• 20.04.2005 11:30

Imola stellt "hohe Ansprüche an die Motoren"

Fabrice Lom, der Motoreningenieur von Giancarlo Fisichella bei Renault, erklärt, warum die Triebwerke in Imola besonders belastet werden

(Motorsport-Total.com) - Imola gilt als eine Stop-and-Go-Strecke, seit dem Umbau der einst schnellen 'Tamburello'-Kurve in eine Schikane trifft dies noch stärker zu. Entsprechend hoch ist die Belastung der Motoren im Großen Preis von San Marino. Immer wieder müssen die Fahrer aus den langsamen Kurven und Schikanen herausbeschleunigen. Knapp 62 Prozent einer Runde stehen die Fahrer mit dem rechten Fuß voll auf dem Gaspedal.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Die Renault-Boliden müssen sich in Imola nicht zurückhalten

Dennoch gibt es auch Motoren entlastende Eigenschaften der Piste. "Uns kommt entgegen, dass das 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari' über keine langen Geraden verfügt", erklärte Fabrice Lom, der Motoreningenieur von Giancarlo Fisichella. "Dadurch werden die Kolben und andere bewegliche Teile keinen allzu hohen Belastungen ausgesetzt. Dem gegenüber stehen allerdings die zu erwartenden kühlen Temperaturen, die eine höhere Luftdichte zur Folge haben. Dadurch wiederum steigt die Motorleistung, die wiederum das Triebwerk höheren Belastungen aussetzt."#w1#

Die Kerbs, die in Imola in die Ideallinie einbezogen werden, können auch für den Motor zu einer Gefahr werden. "Wenn die Autos über diese Randsteine springen, heben die Hinterräder vom Boden ab. Dadurch kann es durchaus passieren, dass die Motoren überdrehen oder der Drehzahlbegrenzer über Gebühr beansprucht wird", erklärte er Franzose. "Die Fahrer sollten überhaupt vermeiden, in den Regelbereich des Begrenzers zu kommen, denn er verursacht Vibrationen, die zu Schäden führen können."

Trotz der möglichen Widrigkeiten werden die Renault-Piloten nicht zu einer vorsichtigen Fahrweise angehalten. "Wir würden Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella zum Beispiel nie bitten, eine Kurve langsamer anzufahren, um den Motor zu schonen", so Lom. "Dennoch erscheint es je nach Rennsituation zum Teil ratsam, eventuell eine andere Linie zu wählen oder früher hochzuschalten. Durch diese einfachen Maßnahmen lässt sich nämlich das Risiko eines Motorschadens nochmals deutlich reduzieren."