• 07.04.2006 12:34

  • von Adrian Meier

Ide brachte Monteiro zur Verzweiflung

Im Qualifying zum Grand Prix von Australien gelang Tiago Monteiro wegen dem Japaner keine einzige freie Runde - Trotz Ausfall zieht er ein positives Fazit

(Motorsport-Total.com) - Nach den Freien Trainings am Freitag des Australien-Rennwochenendes war Tiago Monteiro noch optimistisch, dass er ein gutes Wochenende haben könnte. Doch bereits am Samstagmorgen durchkreuzten die feuchten Bedingungen die Pläne des MF1-Racing-Piloten, da ihm so Zeit für wichtige weitere Reifenvergleiche verloren ging. Trotzdem war Monteiro für das Qualifying optimistisch, wo er jedoch ebenfalls vom Pech verfolgt wurde.

Titel-Bild zur News: Yuji Ide vor Tiago Monteiro

Im Qualifying in Melbourne hing Tiago Monteiro mehrmals hinter Yuji Ide fest

"Trotz des Wetters war ich sehr zuversichtlich für das Qualifying, und ich war mir sicher, dass wir ein sehr gutes Setup hatten", schreibt der 29-Jährige in seiner 'Crash.net'-Kolumne. "Ich ging für meinen ersten Versuch auf die Strecke, aber auf meiner schnellen Runde lief ich in Kurve sechs auf Ide auf." Der Japaner habe ihn nicht gesehen, weshalb sich Monteiro zusammen mit seinem Team entschloss, den Versuch abzubrechen, um mit frischen Reifen einen komplett neuen Anlauf zu starten.#w1#

Ide zum Zweiten und Dritten

"Ich war auf einer sehr guten Runde, als ich in der Ferne Ide sah." Tiago Monteiro

Als der Portugiese jedoch zu seinem zweiten Run wieder auf die Strecke ging, konnte er erneut keine problemlose schnelle Runde drehen: "Ide hat eine rote Flagge verursacht, daher musste jeder erneut seine Runde abbrechen", haderte Monteiro zum zweiten Mal mit dem japanischen Formel-1-Neuling.

Nachdem die Strecke wieder freigegeben war, verblieben jedoch nur noch fünf Minuten: "Ich wusste, dass ich nur noch eine Möglichkeit hatte. Ich war motiviert wie nie zuvor, und ich war auf einer sehr guten Runde, als ich in Kurve neun, der schnellen Schikane, in der Ferne Ide sah", schwante dem MF1-Piloten bereits Böses. Jedoch sei er davon ausgegangen, dass der Super-Aguri-Pilot weit genug vor ihm sei, so dass der Japaner genug Zeit habe, ihn zu sehen.

Punkte lagen in Reichweite

"Er war so beschäftigt, einfach auf der Strecke zu bleiben." Tiago Monteiro

"Aber ich lag wieder falsch...", berichtet Monteiro, dass dies leider nicht eintraf. "Er war so beschäftigt, einfach auf der Strecke zu bleiben, dass er mich nicht gesehen hat, und ich habe auf dieser einen schnellen Runde sieben Zehntel verloren." Diese Zeit hätte zwar nicht gereicht, um in den zweiten Teil des Qualifyings vorzustoßen, jedoch wäre er zumindest einige Plätze weiter vorne gestartet. "Mein Ingenieur und ich waren sehr verärgert und frustriert. Ich musste zu Ide gehen und mit ihm sprechen, und ihm meine Frustration erklären", erläutert Monteiro seine Gefühle nach dem verkorksten Qualifying.

Im Rennen war der Portugiese dann jedoch trotz eines erneut schlechten Starts gut unterwegs und lag sogar auf Punktekurs, als ein Hydraulikproblem den zweiten Ausfall in Monteiros bisherigen 22 Formel-1-Rennen verursachte. Dies frustrierte den MF1-Piloten zwar, aber dennoch zog er insgesamt ein positives Fazit aus dem Wochenende: "Alles in allem war es nichtsdestotrotz ein positives Wochenende, wir konnten das Auto etwas schneller machen und haben ein gutes Setup für derartige Strecken gefunden", daher freue er sich bereits auf das nächste Rennen in zwei Wochen in Imola.