• 25.03.2011 14:07

Hülkenberg: "Eine Session ist nicht gerade viel..."

Force-India-Ersatzfahrer Nico Hülkenberg spricht über seine Premiere als dritter Pilot des Teams und seine neuen Aufgaben an einem Rennwochenende

(Motorsport-Total.com) - Ein Stammcockpit hat Nico Hülkenberg in diesem Jahr zwar nicht, doch Force India bringt seinen dritten Fahrer dennoch an den Start: Der junge Deutsche durfte im ersten Freien Training zum Großen Preis von Australien anstelle von Paul di Resta im VJM04 Platz nehmen und einige Runden drehen. Im Teaminterview spricht Hülkenberg über seine Erfahrungen auf dem Albert Park Circuit und die vor ihm liegenden Aufgaben - statt weiteren Ausfahrten stehen nun viele Analysetätigkeiten für ihn an.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg in seinen neuen Farben: 2011 ist er dritter Fahrer bei Force India

Frage: "Nico, im vergangenen Jahr hattest du noch ein Stammcockpit in der Formel 1 inne. War es daher seltsam für dich, am Freitag nur ein Training zu bestreiten und dann schon wieder auszusteigen?"
Nico Hülkenberg: "Allerdings! Ich hatte nur aber reichlich Zeit, um mich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Es ist nun einmal, wie es ist. Ich bleibe in der Nähe, setze und entspanne mich und verfolge das Geschehen von außen."

Frage: "Was konntest du im ersten Freien Training lernen?"
Hülkenberg: "Einiges. Das Auto hat sich seit Barcelona deutlich verändert. Anfangs hatten wir auf der schmutzigen Strecke und mit den harten Reifen nur sehr wenig Grip."

"Es war nicht einfach und schon bald hatte ich mir einen Bremsplatten eingefangen." Nico Hülkenberg

"Anfangs hat man mit KERS und solchen Dingen ziemlich viel zu tun, doch daran gewöhnt man sich mit der Zeit. Es war nicht einfach und schon bald hatte ich mir einen Bremsplatten eingefangen. Dadurch zerstörte ich mir im Prinzip meine weiteren Ausfahrten. Mir stand nämlich nur ein Reifensatz zur Verfügung."

"Die restlichen Reifen waren für Paul und die zweite Einheit am Nachmittag vorgesehen. Bei diesen Reifen muss man wirklich Vorsicht walten lassen und sich gut um sie kümmern. Der Bremsplatten machte es natürlich schwierig. Auf einmal hatte ich viel Untersteuern und ziemlich große Vibrationen."

Hülkenberg verschafft sich einen Eindruck vom VJM04

Frage: "Konntest du auf einem so langen Stint spüren, wie die Reifen nachließen?"
Hülkenberg: "Die Reifen verschleißen, doch für mich standen die Vibrationen und der Bremsplatten im Vordergrund. Vielleicht verhält es sich hier etwas besser als in Barcelona. Wir werden sehen."

"Es war in Ordnung. Man muss sich daran gewöhnen." Nico Hülkenberg

Frage: "Wie war es, den verstellbaren Heckflügel im Albert Park zum Einsatz zu bringen?"
Hülkenberg: "Es war in Ordnung. Man muss sich daran gewöhnen. Dein Gehirn sagt dir, dass du am Kurvenausgang bist. Dann musst du eben den Knopf drücken."

"Wir haben eine neue Heckflügel-Einheit. Ursprünglich mussten wir den Knopf die ganze Zeit über gedrückt halten. Ab sofort reicht eine einmalige Aktivierung. Wenn du den Fuß vom Gas nimmst, klappt der Flügel automatisch nach unten. Das macht es etwas einfacher."

Frage: "Wie sieht deine Rolle für das restliche Wochenende aus?"
Hülkenberg: "Ich werde die Daten analysieren und genau betrachten, was die anderen Jungs zustande gebracht haben. Wir versuchen, die Puzzleteile zusammenzufügen. Ich werde dem Team die Informationen geben, die ich beisteuern kann."

"Eine Session ist nicht gerade viel, doch ich gebe trotzdem mein Bestes und versuche zu erkennen, wo wir uns verbessern können und wo ich mich steigern kann. Für mich ist wichtig, hier zu sein und die Chance zu haben, zu fahren. Ich habe noch immer das gleiche Gefühl für ein Formel-1-Auto."