HRT: Silverstone im Zeichen des Ricciardo-Debüts

Daniel Ricciardo gibt am Wochenende im HRT-Cockpit seinen Einstand als Stammpilot der Königsklasse - Zielankunft als Zielvorgabe für den Australier

(Motorsport-Total.com) - Die Mannschaft von HRT rund um Noch-Teamchef Colin Kolles tritt zum neunten WM-Lauf der laufenden Saison, dem Großen Preis von Großbritannien, mit verändertem Aufgebot an. Neben Stammpilot Vitantonio Liuzzi sitzt in Silverstone erstmals Red-Bull-Junior Daniel Ricciardo im Cockpit eines der beiden HRT F111. Der Australier ersetzt damit den Inder Narain Karthikeyan, der Ende Oktober bei seinem Heimspiel einmalig in den Wagen zurückkehren wird.

Red-Bull-Junior Daniel Ricciardo gibt in Silverstone sein Formel-1-Debüt bei HRT

"Mein erstes Formel-1-Rennen bestreiten zu können, bedeutet mir sehr viel", so Ricciardo im Vorfeld des britischen Grand Prix. "Jeder von uns träumt als Kind davon, glaubt es aber nicht, bevor es tatsächlich Wirklichkeit wird." Der am vergangenen Freitag 22 Jahre alt gewordene Australier erwartet in Silverstone einen "besonderen Moment, der wohl auch etwas emotional werden dürfte".

Ricciardo hat eigener Aussage zufolge nicht damit gerechnet, bereits in diesem Jahr zu Renneinsätzen in der Königsklasse zu kommen. "Es ist fantastisch, dass Red Bull dieses Cockpit für mich hat auftreiben können", gibt er den Dank an seinen langjährigen Partner zurück. Die Zielvorgabe für das Debütrennen ist zunächst "das Rennen durchzufahren und so viel wie möglich Erfahrung zu sammeln".

Schnelles Vorankommen dank Liuzzi?

Seinen neuen Teamkollegen Vitantonio Liuzzi hat Ricciardo in der Vergangenheit bereits mehrfach getroffen und schätzen gelernt. "Tonio ist ein cooler Typ, der zudem sehr viel Erfahrung in der Formel 1 hat. Von ihm kann ich sicher eine Menge lernen", so der Red-Bull-Junior, der im Jahr 2008 als damaliger Formel-Renault-Pilot in Silverstone eines seiner besten Rennen ablieferte.

"Ich habe damals erst ein paar Kurven vor Schluss die Führung übernommen und das Rennen doch noch gewinnen können, nachdem wir das gesamte Wochenende bei weitem nicht zu den Schnellsten gehörten", erinnert sich Ricciardo und freut sich gleichzeitig auf seinen ersten Silverstone-Auftritt am Steuer eines Formel-1-Boliden. "Ich habe schnelle Kurven generell sehr gern. In Silverstone gehen sie sehr flüssig ineinander über, was einen großartigen Rhythmus zulässt. Die Maggotts-Becketts-Passage ist dabei ganz klar mein Favorit."

¿pbvin|512|3844||0|1pb¿Der ehemalige erste Sektor der Strecke, der in diesem Jahr aufgrund der Verlegung von Start/Ziel den zweiten Sektor darstellen wird, gehört auch für Liuzzi zu den Lieblingspunkten des britischen Traditionskurses. "Silverstone ist eine tolle Strecke, die dem Fahrer sehr viel Adrenalin abringt. Der Hochgeschwindigkeitssektor zu Beginn einer Runde ist schon immer mein Favorit gewesen."

Mit Blick auf seine eigene Leistung im Vorjahr, als der Italiener am Steuer des Force India vom letzten Startplatz noch bis auf Rang elf nach vorn fahren konnte, hofft er auch in diesem Jahr auf einen starken Auftritt. Inwiefern der HRT dazu in der Lage sein wird, ist allerdings die Frage. "Silverstone gehört zu denjenigen Strecken, auf denen der Abtrieb ein ganz entscheidender Faktor ist. Daran mangelt es unserem Boliden allerdings deutlich", gibt sich Noch-Teamchef Kolles wenig optimistisch.

Immerhin konnte er angesichts der Verpflichtung Ricciardos einen kleinen Lichtblick während der vergangenen Tage verzeichnen. "Ich bin sehr stolz und glücklich darüber, den Deal mit Red Bull Racing abgeschlossen zu haben. Daniel gehört für mich zu den größten Talenten im Motorsport", spart Kolles nicht mit Lob für den Debütanten. "Hoffentlich kann er bei uns die nötigen Kilometer sammeln, um für die Zukunft gerüstet zu sein."