• 25.05.2009 11:37

  • von Dieter Rencken

Howett: "Müssen das Problem verstehen"

Toyota-Teampräsident John Howett im Interview über die desaströse Performance in Monaco und die Probleme mit der Reifentemperatur

(Motorsport-Total.com) - Das Toyota-Team erlebte nach den starken Überseerennen schon in Spanien einen leichten Rückfall, aber Monaco war der absolute Tiefpunkt: Jarno Trulli und Timo Glock qualifizierten sich für die letzte Startreihe und hatten auch im Rennen nichts mit der Vergabe der WM-Punkte zu tun. Dementsprechend ernüchtert analysierte Teampräsident John Howett am Sonntagabend den Grand Prix.

Titel-Bild zur News: John Howett

John Howett kann mit der Leistung seines Teams derzeit nicht zufrieden sein

Frage: "John, ihr habt dieses Wochenende keine Temperatur in die Reifen bekommen. Woran lag das?"
John Howett: "Wir konnten keinen Grip über die Reifen generieren, auch wenn es im Rennen definitiv besser war. Wir müssen verstehen, woran das lag, denn dass die Traktion aus langsamen Kurven heraus grundsätzlich nicht schlecht sein kann, haben wir in Bahrain bewiesen, wo wir ziemlich schnell waren. Wir sind hier ein Auto mit einer älteren Unterbodenversion gefahren, um vergleichen zu können. Jetzt müssen wir uns die Daten ansehen."#w1#

Frage: "Monaco war das erste Rennen, bei dem die Bridgestone-Reifenmischungen sehr eng beisammen gelegen sind. Kann es sein, dass eurem Auto dieser weichste Bereich des Bridgestone-Spektrums nicht liegt?"
Howett: "Einige Autos hatten im Rennen mit den weicheren Reifen massive Probleme. Deren Zeiten sind nach ein paar Runden dramatisch eingebrochen. Das war bei uns nicht der Fall, ganz im Gegenteil. Vor allem Timo kam mit den weichen Reifen außergewöhnlich gut zurecht."

Frage: "Wie schockiert wart ihr über die Performance an diesem Wochenende?"
Howett: "Schock ist das falsche Wort. Wir müssen das Problem verstehen und schauen, wie wir uns verbessern können, keine Frage. Wir müssen mal sehen, ob das nur an den langsamen Kurven lag. In Barcelona war Jarno davon überzeugt, dass er einer der wenigen Fahrer ist, die Kurve drei auch mit viel Benzin voll fahren können. Im dritten Sektor, der Monaco ein bisschen ähnelt, hatten wir aber Schwierigkeiten. Das müssen wir verstehen."

¿pbvin|512|1585||1pb¿Frage: "Ist es purer Zufall, dass ihr nach vier starken Rennen jetzt Schwierigkeiten habt?"
Howett: "Ich glaube nicht an Zufälle. Irgendetwas stimmt nicht, keine Frage. Was das ist, müssen wir vor dem nächsten Rennen herausfinden. Vielleicht liegt es an einem bestimmten Bereich der Aerodynamik oder an der mechanischen Traktion. Das müssen wir untersuchen."

Frage: "War es hinsichtlich der Reifentemperatur ein Problem, wenn die Fahrer von der Linie gehen mussten, um ein schnelleres Auto überholen zu lassen?"
Howett: "Ja. Mit den weichen Reifen weniger, aber manchmal hat es ein bis zwei Runden gedauert, um den Speed wieder zu haben. Das haben aber auch andere Fahrer gesagt."

Frage: "Ihr habt Druck aus Japan, den ersten Grand Prix zu gewinnen..."
Howett: "Ja, aber das motiviert uns."