Horner: "Unsere Konstanz ist unsere Stärke"

Christian Horner analysiert den Erfolg in Monza: Bis die WM in trockenen Tüchern ist, muss die Entwicklung für das aktuelle und 2014er-Auto genau eingeteilt werden

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Teamchef Christian Horner sprach nach dem Sieg und dem dritten Platz in Monza von einer perfekten Teamleistung. Sebastian Vettel fuhr souverän an der Spitze und kontrollierte das Rennen. Trotzdem gab es kleinere Probleme, wie einen Bremsplatten und Schwierigkeiten mit dem Getriebe an beiden Autos. Mark Webber musste zudem nach einer leichten Kollision mit einer beschädigten Flügelendplatte rechts vorne fahren. Red Bull ist auf dem Weg zum vierten Mal beide Weltmeistertitel zu erringen.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Chrstian Horners Red-Bull-Team hat die Hälfte der bisherigen Rennen gewonnen Zoom

Frage: "Christian, was sagst du zu den Buhrufen auf dem Podest?"
Christian Horner: "Es war unvermeidbar, dass so eine Reaktion kommt, wenn Sebastian Fernando vor den Tifosi schlägt. Sie sind gekommen, um ihr Team anzufeuern. Die Reaktion der Fans hat uns überhaupt nicht überrascht. Es ist sicher ein Antrieb für Sebastian, damit er sich auch in Zukunft verbessert."

Frage: "Warst du überrascht, dass Fernando vor dem Boxenstopp länger draußen geblieben ist?"
Horner: "Unser erster Stint war aufgrund der Vibrationen etwas kürzer. Als wir in das Fenster kamen, dachten wir, dass wir bis zum Rennende mit dem harten Reifen durchfahren können. Zudem öffnete sich für uns ein Fenster im Verkehr. Dieses wollten wir nehmen. Dann war es natürlich ein Risiko, dass Sebastian vier, fünf Runden länger mit dem harten Reifen fahren musste. Er konnte den Vorsprung aber verwalten, wodurch er nach dem Stopp von Alonso praktisch keinen Druck mehr hatte."

Frage: "Jetzt kommen mit dem Stadtkurs in Singapur, dann Südkorea und Suzuka unterschiedliche Strecken. Glaubst du, wird Red Bull diese Stärke fortsetzen können?"
Horner: "Wir wollen überall stark sein. Unsere Konstanz auf verschiedenen Strecken ist in diesem Jahr unsere Stärke. Wir haben auf Strecken mit viel und wenig Abtrieb gewonnen. Wir haben in Montreal gewonnen, in Bahrain, Spa und nun hier. Das sind Strecken mit relativ wenig Abtrieb. Natürlich freuen wir uns auf die nächsten Rennen. Es wird bis Saisonende noch stressig werden. Singapur zählt zu den schwierigsten Strecken im Kalender. Wir waren in den vergangenen Jahren in Singapur stark. Hoffentlich ist das auch diesmal der Fall."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Italien, Sonntag


Frage: "Mark Webber musste mit einem beschädigten Frontflügel fahren. Wie stark hat sich die Beschädigung auf die Performance ausgewirkt?"
Horner: "Ich habe noch nicht die Daten gesehen. Man kann damit umgehen, aber es beeinflusst natürlich die Balance des Autos. Wir haben das schon in Montreal gesehen. Wenn wir den Frontflügel gewechselt hätten, wäre er hinter Massa zurückgefallen. Trotzdem hatte die Beschädigung sicher eine Auswirkung."

Frage: "Es wäre dir sicher lieber, wenn die WM schon gewonnen wäre. Wie sehr wirkt sich das auf die Entwicklung für das kommende Jahr aus?"
Horner: "Bis Singapur wird die WM noch nicht durch sein. Wir müssen weiterarbeiten. Die Ressourcen müssen zwischen den beiden Programmen aufgeteilt werden. Wir sind nicht das größte Team in der Formel 1. Wir müssen unsere Zeit effektiv einteilen. Unsere Mitarbeiter arbeiten derzeit viele Stunden. Die Mühen werden durch die Erfolge belohnt. Deshalb war die Motivation nie größer. Bestimmte Dinge lernen wir für das kommende Jahr. Es kommen große Regeländerungen. Man muss sich die Ressourcen gut einteilen."