Horner: "Priorität hat Webbers zweiter Platz"

(Motorsport-Total.com) - Red Bull hat in dieser Saison das Maximum erreicht: Der österreichische Rennstall aus Milton Keynes krönte sich am vergangenen Wochenende nach dem Fahrertitel von Sebastian Vettel auch zum Konstrukteurs-Weltmeister. Zudem hat man derzeit die meisten Rennsiege, Pole-Positions und Schnellsten Runden zu Buche stehen.

© Red Bull/Getty

Christian Horner weiß genau, dass Erfolg nicht selbstverständlich ist

Doch Teamchef Christian Horner gönnt seiner Truppe keine Atempause. "Priorität hat nun, mit Mark Zweiter in der Fahrer-WM zu werden", gibt er das Ziel für die verbleibenden drei Saisonrennen aus. Keine leichte Aufgabe, denn Mark Webber befindet sich derzeit hinter Vettel, Jenson Button und Fernando Alonso nur auf dem vierten WM-Rang.

Auf den Zweitplatzierten Button fehlen dem "Aussie" 13 Punkte. "Die letzten drei Rennen sind wie drei Cupfinali - das werden wirklich aufregende Rennen!", verspricht Horner. "McLaren und Ferrari waren hier konkurrenzfähig und ich glaube, dass es in Indien und Brasilien eng zugehen wird." Zumal Red Bull den Fokus nun immer deutlicher in Richtung 2012 verschiebt.

Warum das Saisonfinale so wichtig ist

"Wir müssen uns langsam auf nächstes Jahr konzentrieren, denn wir haben weniger als vier Monate, um ein komplett neues Auto zu designen und bauen", erklärt Horner den Status Quo. Bereits in Südkorea zog man die Konsequenzen: "Adrian hat sich entschieden, nicht zu diesem Rennen zu fliegen. Er arbeitet in Großbritannien am RB8."¿pbvin|512|4187||0|1pb¿

Dennoch sind die kommenden Rennen auch für 2012 von entscheidender Bedeutung: "Die verbleibenden Rennen sind neben dem Young-Driver-Test unsere einzige Streckenzeit zwischen jetzt und der Geburt des neuen Autos. Also versuchen wir, in der zur Verfügung stehenden Streckenzeit so viel wie möglich zu lernen. Das bedeutet, dass wir bis zur karierten Flagge in Brasilien pushen müssen."

Red Bull vor Konkurrenz gewarnt

Die Red-Bull-Technikabteilung wird wie Ferrari und McLaren bereits bei den Grands Prix der Saison 2011 Teile für 2012 zum Einsatz bringen, um wichtige Erfahrungswerte zu sammeln und eventuelle Probleme schon vorzeitig im Keim zu ersticken. Horner weiß aber, dass es von Rennen zu Rennen schwieriger wird, die Dominanz gegenüber der Konkurrenz aufrecht zu erhalten. "Einfacher wird es nie, das steht fest. Unsere Gegner werden über den Winter hart arbeiten. Einmal zu verlieren, können sie vielleicht hinnehmen, zweimal tut ihnen ein bisschen weh..."

Der Brite erklärt gegenüber der 'BBC', dass auch Red Bull für 2012 Verbesserungspotenzial sieht: "Jetzt saugen wir einmal auf, was wir erreicht haben, aber wir wollen aus dieser Saison auch unsere Lehren ziehen, wie wir das vergangenes Jahr schon gemacht haben, und diese nächstes Jahr umsetzen." Die Rivalen hat man ebenfalls auf der Rechnung: "Wir unterschätzen McLaren und Ferrari nicht - das wäre sehr gefährlich. Beide sind riesige Teams mit enormer Tradition. Es wäre leichtsinnig, sie abzuschreiben." Neben den zwei Top-Teams habe er "auch Mercedes" auf der Rechnung.

Red Bull baut aber darauf, dass die Erfolgstruppe auch in der Zukunft zusammenarbeiten wird und man keine Abgänge zu verschmerzen hat. "Wir haben Kontinuität in allen Bereichen. Das ist sehr wichtig." An den Erfolgslauf wird man sich dennoch nicht gewöhnen: "Wir sind nicht arrogant genug zu glauben, dass solche Leistungen normal sind. Sie sind abnormal und es bedarf übermenschlicher Anstrengungen, so etwas zu erreichen."