Horner: "Im Rennen haben wir zurückgeschlagen"

Red-Bull-Teamchef Christian Horner lobt die entschlossene Fahrt von Sebastian Vettel und freut sich für Mark Webbers bestes Ergebnis in Melbourne

(Motorsport-Total.com) - Nach einem nicht optimalen Qualifying war Red Bull im ersten Grand Prix des Jahres wieder voll vorne mit dabei. Sebastian Vettel arbeitete sich zunächst an Mercedes vorbei und nahm im Albert Park die Verfolgung des McLaren-Duos auf. Eine Safety-Car-Phase spielte dem Weltmeister in die Hände. Er konnte beim Boxenstopp Lewis Hamilton überholen und sich auf Platz zwei verbessern. Diesen brachte der Deutsche auch ins Ziel und eröffnete die Saison mit 18 Punkten. Im Rennen war Red Bull deutlich näher an McLaren dran als noch im Qualifying.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Am Sonntag hatte Teamchef Christian Horner wieder Grund zur Freude

Teamchef Christian Horner war dadurch am Sonntag deutlich besser gelaunt als noch am Vortag. "Sebastian ist sehr entschlossen in dieses Rennen gegangen. Er hat Rosberg in einem tollen Manöver überholt. Wir hatten im Rennen eine gute Pace. Im Qualifying wurden wir unter Wert geschlagen, so wie wir das erwartet hatten. Beide Fahrer haben heute zurückgeschlagen", sagt der Teamchef gegenüber 'Sky Sports UK'.

Vettels Entschlossenheit zeigte sich beim Überholmanöver in der dritten Runde. Außen bremste er sich an seinem Landsmann, der innen abdeckte, in Kurve neun vorbei. Solche Manöver sind an dieser Stelle eine Seltenheit. "Er hat schon mehrmals demonstriert, dass er gut überholen kann. Rosberg außen zu überholen war phänomenal", lobt Horner. "Er ist sehr entschlossen in dieses Rennen gestartet und wollte unbedingt aufs Podium. Ich konnte das am Vormittag an seiner Körpersprache erkennen. Trotzdem ist er konzentriert und ruhig geblieben und hat eine starke Fahrt hingelegt."

Aber auch Webber zeigte nach einem turbulenten Start eine Aufholjagd, die ihn schließlich auf Platz vier brachte. In der Schlussphase setzte der Australier noch Hamilton, der Dritter wurde, unter Druck, fand aber keinen Weg vorbei. "Das Podium schien zum Greifen nahe zu sein. Er hatte keinen guten Start, aber als er frei fahren konnte und Rosberg und Alonso abgeschüttelt hatte, war er der schnellste Mann des Rennens."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Australien, Sonntag


"Das hat ihn zurück in den Wettbewerb gebracht. Man konnte in den letzten zehn Runden hinter Lewis sehen, dass er alles gegeben hat, aber auf dieser Strecke ist das Überholen schwierig." Beim Start hatte Webber Glück, denn links und rechts wurde er von Konkurrenten getroffen. "Es gab eine Beschädigung an der Heckflügelendplatte und ich glaube auch beim Frontflügel", meint Horner. "Dadurch hat etwas Performance gefehlt. Trotzdem war die Leistung gut. Als er im mittleren Abschnitt auf den harten Reifen frei fahren konnte, hatte er schnellste Zwischenzeiten."

Platz vier war Webbers bestes Ergebnis bei seinem Heimrennen. Der Start in die Saison ist für ihn geglückt. Red Bull hat ebenfalls gezeigt, dass man konkurrenzfähig ist. Ein einfaches Wochenende war es für das britisch-österreichische Team aber nicht. "Wir haben an diesem Wochenende viel gelernt. Beide Fahrer waren mit dem Auto nicht restlos zufrieden."

Mark Webber

Mark Webber erzielte mit Platz vier sein bestes Ergebnis beim Heimrennen Zoom

"Nächstes Wochenende wartet eine komplett neue Herausforderung auf uns. Sepang ist kein temporärer Kurs und es gibt dort auch lange und schnelle Kurven. Wir haben einige Probleme, die wir hier gehabt haben, verstanden. In Malaysia möchten wir sie komplett lösen", blickt Horner voraus. "Es ist komplett anders. Dort gibt es langgezogene, schnelle Kurven Die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit sind hoch. Hier gab es kurze Kurven, die bei mittlerem Speed genommen werden. Die Konfiguration ist ganz anders. Vielleicht sehen wir dort die Hackordnung besser."

Wie bewertet der Ex-Rennfahrer nach dem ersten Rennwochenende nun das Verbot der vom Auspuff angeströmten Diffusoren? "Aufgrund der Regeländerung hat sich die Charakteristik des Autos geändert, weil es rund um diese Philosophie designt worden war. Das Auto ist in vielen Bereichen eine Evolution des RB7. Wir haben jetzt viel gelernt und müssen daraus unsere Schlüsse ziehen. Potenziell ist das Auto stark. Wir haben auch viel in der Pipeline. Zwischen jetzt und Brasilien findet ein Entwicklungsrennen statt."