Horner gibt zu: "War eine Teamentscheidung"
Red-Bull-Teamchef Christian Horner ärgert sich über das schlechte Abschneiden von Mark Webber, macht dem Australier aber keinen Vorwurf
(Motorsport-Total.com) - Einerseits durfte sich Red Bull heute über die überlegene Pole-Position freuen, doch als Mark Webber schon in Q1 in Schanghai aussteigen musste, waren die Mienen von Teamchef Christian Horner, Chefdesigner Adrian Newey und Renningenieur Ciaran Pilbeam am Kommandostand noch ziemlich bedröppelt - kein Wunder, schließlich hatten sie das Ausscheiden zu verantworten.

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Christian Horner bedauert, dass Mark Webber nicht weiter vorne steht
Webber war nach technischen Problemen im Freien Training ohne KERS ins Qualifying geschickt worden und saß auf dem Schleudersitz des 17., als er in Q1 ein zweites Mal mit harten Pirelli-Primes auf die Strecke geschickt wurde. Dann verbesserte sich Pastor Maldonado auf Rang 15 - aber dem WM-Mitfavoriten gelang keine Steigerung mehr. Dass er nicht mit weichen Reifen unterwegs war, "wurde an der Boxenmauer entschieden", ärgerte er sich anschließend.
"Es war eine Teamentscheidung", gesteht Horner den Fehler ein, "denn ein neuer Satz Primes hätte angesichts des Tempos von heute Morgen eigentlich mehr als genug sein müssen, um locker weiterzukommen. Eigentlich hätte schon der erste Satz dafür ausreichen müssen." Den Vorwurf, man habe am Kommandostand versagt, lässt er nicht gelten: "Im Nachhinein ist es sehr leicht, es als Fehler zu sehen, dass wir nicht auf Options gewechselt haben."
¿pbvin|512|3609||0|1pb¿Der Red-Bull-Teamchef unterstreicht aber, dass man auch dem Fahrer keinen Vorwurf machen könne. Letztendlich waren wohl zu niedrige Reifentemperaturen ausschlaggebend: "Dass die Reifen nicht auf Temperatur kamen, hat ihn natürlich beeinträchtigt", erklärt Horner und bedauert das Schicksal seiner Nummer zwei: "Mark hatte dieses Wochenende einfach kein Glück. Ich bin mir aber sicher, dass er ein gutes Rennen liefern wird."
"Er hatte ja schon heute Morgen ein elektrisches Problem. Nur dem großen Einsatz der gesamten Crew, inklusive einiger Mechaniker von Sebastian, die an seinem Auto arbeiteten, ist es zu verdanken, dass das Auto für das Qualifying überhaupt fertig wurde", so Horner. "Enttäuschend für Mark und auch das Team, dass wir nicht beide Autos vorne haben, wo wir eigentlich hingehören." Denn Vettel war bekanntlich wieder in seiner eigenen Liga.
Zumindest über die makellose Vorstellung des 23-jährigen Deutschen kann sich Horner freuen: "Es war eine fantastische Runde", lobt er Vettels Q3-Attacke. "Wir waren uns nicht ganz sicher, wie schnell Lewis sein würde, also haben wir ihn nochmal rausgeschickt. Am Ende stellte sich heraus, dass das gar nicht mehr notwendig war, also haben wir die Runden abgebrochen und ihn reingeholt, um Reifen zu sparen."

