Horner: Daniel Ricciardo muss seinen "Mojo" wiederfinden

Red-Bull-Teamchef Christian Horner hält Daniel Ricciardo für "einen der besten Jungs da draußen" und hofft, dass er trotz McLaren-Trennung in der Formel 1 bleiben kann

(Motorsport-Total.com) - Nachdem McLaren die Trennung von Daniel Ricciardo zum Ende der aktuellen Formel-1-Saison bekannt gegeben hat, ist die Zukunft des Australiers ungewiss. Eigentlich lief sein Vertrag bis einschließlich 2023. Doch nachdem die Ergebnisse nicht wie erhofft ausfielen, kam es zur vorzeitigen Auflösung.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo ist für die nächste Formel-1-Saison noch ohne Cockpit Zoom

Red-Bull-Teamchef Christian Horner bedauert diese Entwicklung. "Es ist einfach sehr traurig", sagt der Brite, auf Ricciardo angesprochen. "Natürlich stehe ich dem Ganzen nicht nahe, aber ich habe ein wenig mit Daniel gesprochen. Ich erkenne ihn nicht mehr als den Fahrer wieder, der er war, als er bei uns war."

Von 2014 bis 2018 fuhr Ricciardo für Red Bull Racing, erst als Teamkollege von Sebastian Vettel, dann Daniil Kwjat und schließlich Max Verstappen. In der Zeit fuhr der Australier sieben seiner insgesamt acht Grand-Prix-Siege ein und wurde zweimal WM-Dritter.

Horner: Daniel hat definitiv das Zeug

2019 wechselte er zu Renault, zwei Jahre später zu McLaren. Beide Male blieb der erhoffte Durchbruch aus. Doch Horner betont: "Er ist einer der besten Jungs da draußen. Er hat definitiv das Zeug dazu. Ich hoffe, er findet einen Platz in der Formel 1."

"Ich hoffe, dass er seinen Mojo wiederfindet, denn wenn man sich an einige der Rennen erinnert, die er für uns gefahren ist, wie den Sieg beim Grand Prix von Monaco mit 50 Prozent der Leistung, dann hat er einige erstaunliche Leistungen gezeigt", reflektiert der Teamchef die gemeinsamen Erfolge bei Red Bull.


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"Man muss bedenken, wie er an der Seite von Seb gefahren ist, als er zum ersten Mal ins Team kam, und wie eng er offensichtlich auch mit Max zusammen war. Das ist natürlich hart für ihn, aber ich hoffe wirklich, dass er etwas für die Zukunft findet."

Ricciardos Formel-1-Zukunft ungewiss

Dass Ricciardo seine eigene Zukunft nach der Saison 2018 nicht mehr bei Red Bull sah, lag vor allem daran, dass das Team auf den jungen Verstappen als künftigen Titelträger setzte. Auf die Frage, ob er mit ihm gleichziehen könnte, wenn Ricciardo zu Red Bull zurückkehren würde, bleibt Horner in seiner Antwort vage.

"Wir haben gesehen, wie nah diese beiden Jungs beieinander lagen", sagt er rückblickend. "Max hat sich weiterentwickelt, seit Daniel das Team verlassen hat. Aber Daniel war - an seinem Tag - auf Augenhöhe. Er hat einige erstaunliche Leistungen gezeigt, und wir waren traurig, dass er das Team verlassen hat."

Danach stand Ricciardo nur noch dreimal auf dem Podest: zweimal als Dritter mit Renault und einmal als Überraschungssieger in Monza mit McLaren. Doch es blieben Ausreißer nach oben. "Sein Selbstvertrauen ist angeknackst", hält Horner fest.

"Wir sind daran gewöhnt, ihn auf dem Podium zu sehen, wie er den Shoey macht und mit einem breiten Lächeln herumtollt. Das sehen wir jetzt nicht mehr. Ich hoffe für ihn, dass er eine Möglichkeit findet, seine Karriere voranzutreiben, denn ich denke, dass es für die Formel 1 besser wäre, ihn zu behalten."

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