• 28.08.2006 15:26

  • von Fabian Hust

Honda will Motor für 2007 schon in Monza einführen

Das "Einfrieren der Motoren" wirft seine Schatten voraus - Honda geht volles Risiko und wird den ursprünglich für 2007 geplanten Motor in Monza einsetzen

(Motorsport-Total.com) - Erst seit einigen Tagen ist klar, dass die Formel 1 schon ab der kommenden Saison mit homologierten Motoren an den Start gehen wird, die über die kommenden Jahre hinweg nicht mehr weiterentwickelt werden dürfen. Umso intensiver betreiben die Hersteller derzeit Entwicklungsarbeit, um in den kommenden Jahren mit einem möglichst konkurrenzfähigen Triebwerk an den Start gehen zu können.

Titel-Bild zur News: Honda-Logo

Honda schlägt in der Formel 1 einen risikoreicheren Weg ein

Die FIA wird während den verbleibenden Rennen Motoren einsammeln, die zwei Renndistanzen auf dem Buckel haben müssen - spätestens beim Saisonfinale muss jeder Hersteller jene Motorvariante beim Automobilweltverband hinterlegt haben, mit der er in den kommenden Jahren in der Formel 1 an den Start gehen möchte.#w1#

Honda hatte schon nach dem ersten Sieg von Jenson Button in Budapest angekündigt, dass man in Zukunft noch mehr Risiko eingehen möchte - dies wird man nun auch tun. Obwohl die Japaner immer wieder mit Motorenproblemen kämpfen, wird man bereits beim kommenden Rennen in Monza mit dem Triebwerk für die Saison 2007 an den Start gehen, das berichtet 'autosport.com'.

Die Hersteller waren gezwungen, in den vergangenen Monaten neue Motoren zu entwickeln, da sie sich nicht sicher waren, ob sie erst ab der Saison 2008 mit homologierten Motoren an den Start gehen werden oder schon 2007.

Bevor die FIA mit der Automobilhersteller-Vereinigung 'GPMA' eine Einigung erzielen konnte, hätten die Teams kommendes Jahr noch die Motoren entwickeln können um dann 2008 auf die Motoren Stand Juni 2006 zurück zu rüsten. Dies ist der Grund, warum Honda und alle anderen Hersteller trotz der geplanten "Einfrierung der Motoren" für das kommende Jahr Motoren entwickelt haben.

Nun kann zumindest die in dieser Saison eingeflossene Entwicklungsarbeit bei den Motoren im kommenden Jahr eingesetzt werden, und man darf davon ausgehen, dass einige andere Hersteller dem Beispiel von Honda folgen werden und das ursprünglich für 2007 geplante Triebwerk noch in diesem Jahr einsetzen. Es ist auch denkbar, dass man dies nur bei einem Auto riskiert. Allerdings kann der Motor nur dann homologiert werden, wenn er zwei Rennwochenenden bestritten hat.

Honda hat mit der durchaus riskanten Einführung noch vier Rennen Zeit, um die Zuverlässigkeit des Triebwerks sicherzustellen und die erforderliche Zuverlässigkeit der FIA unter Beweis zu stellen. Hondas Technikdirektor Shuhei Nakamoto, Nachfolger von Geoffrey Willis, hat unseren Kollegen bestätigt, dass die Entscheidung nach dem Sieg von Jenson Button auf dem Hungaroring getroffen wurde.

"Der Grund hierfür ist die Tatsache, dass wir in der Türkei unseren Zyklus von zwei Rennen beendet haben und in Italien einen neuen beginnen", so der Japaner. "Es gab seit Ungarn eine Menge Diskussionen und Veränderungen bei der Planung, dies ist eines der Ergebnisse."

Für das Team bedeutet dies eine Menge Arbeit, denn der Motor wurde umfangreich umgestaltet, zieht damit Modifikationen am Chassis nach sich, da er eine andere Form und auch ein anderes Design des Auspuffs aufweist. Mit diesem Schachzug könnte sich Honda in den kommenden Jahren einen konkurrenzfähigen Motor sichern - wenn denn die Konkurrenz nicht auch ähnliches vorhat.