• 01.10.2006 11:58

Honda nimmt aus China acht WM-Punkte mit

An das sensationelle Qualifying konnten Jenson Button und Rubens Barrichello nicht ganz anknüpfen, dennoch reichte es für die Plätze vier und sechs

(Motorsport-Total.com) - Mit der exakt gleichen Zeit hatten sich Rubens Barrichello und Jenson Button gestern für die zweite Startreihe in Shanghai qualifiziert - eine Superleistung, an die die beiden im heutigen Rennen nicht ganz anknüpfen konnten. Honda war aber hinter Ferrari und Renault das drittschnellste Team und sicherte sich entsprechend acht verdiente WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: Jenson Button vor Rubens Barrichello

Jenson Button und Rubens Barrichello landeten wieder in den Punkterängen

"Ich bin wirklich erfreut, dass ich als Vierter ins Ziel gekommen bin, auf der gleichen Position wie gestern im Qualifying", erklärte Button. "Anfangs fühlte sich das Auto sehr gut an. Ich konnte mich vom Feld absetzen und hielt gut mit den Schnellsten mit. Dann bauten die Hinterreifen ab, so dass ich den ersten Stopp vorziehen musste. Ich hatte keinen Grip mehr und verlor drei oder mehr Sekunden pro Runde."#w1#

Button drehte am Schluss groß auf

"Von dem Zeitpunkt an war ich voll in meinem Element." Jenson Button

Besserung stellte sich dann nach dem zweiten Stopp ein: "Im Trockenen gab es nur noch eine Linie - und von dem Zeitpunkt an war ich voll in meinem Element", so der Brite. "Ich hatte viel Spaß und fühlte mich an meine Kartzeit erinnert, als ich 1997 Europameister wurde." Wohl auch in der letzten Kurve: Nach einer bärenstarken Schlussphase setzte er zum Überholmanöver gegen Nick Heidfeld an, der von einem Super-Aguri-Honda blockiert wurde. Davor hatte er bereits Barrichello geschnupft.

"In der letzten Kurve war ich vor Rubens und de la Rosa, ich setzte mich innen neben Heidfeld", schilderte er seine Sicht der Dinge. "Ich lenkte in die Kurve ein, aber als ich in den Rückspiegel schaute, sah ich, dass die Leute hinter mir sich gegenseitig in die Karre fuhren. Es gibt immer noch ein paar Bereiche, in denen wir schwach sind und an denen wir arbeiten müssen, aber jetzt sind wir voller Selbstvertrauen für unser Heimrennen in Japan am nächsten Wochenende."

"Okay" war das Rennen für Barrichello, der in den letzten Rennen gegen seinen Teamkollegen alt aussah: "Mein Auto war auf Regenreifen besser als auf Slicks", gab er zu Protokoll. "Schade, dass meine letzte Runde ruiniert wurde, denn es gab Probleme mit den Nachzüglern. Dadurch verlor ich Zeit und zwei Positionen. Heidfeld zwang mich schon in Kurve zwei zu einem Ausweichmanöver, aber wir berührten uns und ich beschädigte meinen Frontflügel. Ohne Anpressdruck konnte ich nur noch langsam herumrollen."

Barrichello in der letzten Runde im Pech

"Vierter und Sechster ist ein gutes Teamresultat." Rubens Barrichello

Und weiter: "In der Haarnadel kam es dann zu noch mehr Verwirrung, und wieder berührten sich Heidfeld und ich. Ich erholte mich aber davon und beendete das Rennen. Vierter und Sechster ist ein gutes Teamresultat. Wir schauen für unser Heimrennen am nächsten Wochenende stark aus, denn dort möchte ich unbedingt ein gutes Teamresultat für das japanische Honda-Publikum einfahren", teilte der Brasilianer mit.

Von einem "aufregenden Rennen" sprach Sportchef Gil de Ferran: "Wir erreichten zwar nicht das erhoffte Podium, aber beide in den Punkten ist ein gutes Resultat bei diesen unvorhersehbaren Bedingungen", sagte er. "Nach einem guten Start traten bei Jenson Balanceprobleme am Ende des ersten Stints auf, also holten wir ihn früher als geplant zum Reifenwechsel herein. Rubens hatte diese Probleme nicht und blieb auf demselben Satz."

"Die Strecke trocknete nur langsam ab, wir holten erst beim zweiten Stopp Trockenreifen. Von da an kämpften Jenson und Rubens nicht nur gegeneinander, sondern sie fuhren auch gegen Heidfeld und wurden von de la Rosa verfolgt. Das waren aufregende Schlussrunden, als es auch noch zu nieseln begann und sich die Positionen änderten. Am Ende ein gutes Resultat für uns. Hoffentlich stehen wir beim Heimrennen in Japan noch um eine Stufe besser da", meinte de Ferran abschließend.