• 26.09.2008 18:44

  • von Stefan Ziegler

Honda mit erster Singapur-Ausfahrt zufrieden

Jenson Button und Rubens Barrichello hatten viel Spaß in Singapur, klagten aber über die vielen Bodenwellen auf dem Stadtkurs

(Motorsport-Total.com) - In tiefster Singapur-Nacht machte Jenson Button einen Silberstreif am Horizont aus: Entgegen aller bisherigen Saisontrends stellte der Honda-Pilot sein Arbeitsgerät im zweiten Freien Training des Tages auf den achten Rang, wohingegen Rubens Barrichello für einen Zwischenfall verantwortlich zeichnete. Der Brasilianer war auf den Kerbs in der Zielkurve ausgerutscht und hatte sich das Heck seines Wagens ramponiert. Der RA108 wurde zwar repariert, Barrichello kam am Ende aber nicht über P18 hinaus.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Singapur: Jenson Button glänzte im Training und im Licht der Scheinwerfer

"Das war ein sehr seltsamer Testtag heute Nacht", meinte Button nach den beiden Freien Trainings. "Man würde eigentlich kühlere Bedingungen erwarten. Das war aber sicherlich einer der heißesten Freitage, die wir jemals hatten, und so unglaublich feucht. Die Strecke ist sehr interessant zu fahren und ziemlich holprig, was die Spannung nur noch verstärkt, denn der Wagen springt überall herum."#w1#

Button und Barrichello keine Fans der Bodenwellen

"Wir haben beide Sessions dazu verwendet, die Fahrqualität und die Balance des Autos zu verbessern, indem wir viele verschiedene Dinge ausprobiert haben. Die Ergebnisse waren größtenteils positiv. Wir haben auf dem letzten Run mit neuen Reifen nicht alles aus dem Auto herausgeholt, weil wir reichlich Untersteuern hatten. Es war aber dennoch sehr schön, am Ende auf P8 zu liegen."

"Alles in allem war das ein guter Start ins Wochenende und ich bin mir sicher, dass da noch einiges kommt", schloss der Brite seine Trainingsanalyse. Teamkollege Barrichello ergänzte: "Wir haben heute wirklich hart gearbeitet, aber leider wurde unser Tagewerk etwas beeinträchtigt, denn der Wagen sprang so sehr herum und hat den Boden berührt. In der zweiten Session konnten wir diese Probleme nicht lösen, weshalb ich quasi nur Passagier war."

"Dabei haben wir viele verschiedene Lösungen ausprobiert. Das Layout dieser Rennstrecke ist ziemlich gut, aber es ist richtig holprig, was unserem Auto eine Menge Probleme beschert hat. Die Beleuchtung ist sehr hell, wobei es in Kurve fünf einen dunklen Fleck gibt. Die Sicht ist überhaupt kein Problem - im Regen ist das aber möglicherweise eine andere Geschichte."

Honda in Singapur im europäischen Rhythmus

"Wir haben uns vorgenommen, einem normalen Stundenplan zu folgen und im europäischen Zeitmodus zu bleiben", erklärte Chefingenieur Steve Clark. "Es ist nur ziemlich seltsam, wenn man auf die Uhr schaut. Die Hitze und die Luftfeuchtigkeit sind enorm. Das wird mit der Zeit aber besser, je mehr man sich daran gewöhnt. Wir wurden zwischen den Sessions auf die Probe gestellt, nachdem Rubens gegen Ende des ersten Freien Trainings einen kleinen Unfall hatte."

"Normalerweise haben wir den Luxus von zweieinhalb Stunden Pause, um Reparaturen und Setupänderungen vorzunehmen. Hier in Singapur blieb uns dafür nur eine Stunde Zeit und wir lieferten uns ein Rennen gegen die Zeit - und das bei dieser herben Feuchtigkeit. Rubens hat in der zweiten Session nur 15 Minuten verpasst, weshalb man dem Team zu einer großartigen Kehrtwende gratulieren muss", sagte Clark.

"Wir haben einiges an Arbeit für den Renntrimm gemacht, denn Reifennutzung und Bremstemperaturen könnten auf diesem Streckentyp zu einem Problem werden. Für das Qualifying würden wir uns gerne ein noch besseres Bild von den Reifen und dem Setup machen. Doch dabei muss man sehr vorsichtig zu Werke gehen, weil sich die Streckenbedingungen von heute bis Sonntag noch dramatisch verändern können. Wir müssen einfach auf der Hut sein und schnell auf eventuelle Änderungen reagieren."