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  • 24.02.2020 15:43

  • von Maria Reyer, Co-Autor: Ronald Vording

Honda: Formel-1-Zukunft wird durch Elektrifizierung verkompliziert

Honda spricht aktuell mit Partner Red Bull über die zukünftige Zusammenarbeit in der Formel 1 - Großwetterlage der Automobil-Branche nicht förderlich

(Motorsport-Total.com) - "Wir sprechen mit Red Bull über eine weitere Zusammenarbeit nach 2021", lässt Motorhersteller Honda aufhorchen. Die Japaner stecken allerdings in einer komplizierten Lage, da sich die Großwetterlage in der Automobilbranche verändert hat. Die steigende Elektrifizierung übt finanziellen Druck auf den Hersteller aus und erschwert die Formel-1-Verhandlungen.

Titel-Bild zur News: Honda-Logo auf dem Red Bull

Honda analysiert derzeit die Option für die Zukunft Zoom

Aufgrund behördlicher Beschränkungen bei der Produktion und dem Verkauf von Benzin- und Dieselfahrzeugen, sehen sich globale Autohersteller mit schwierigen Geschäftsbedingungen konfrontiert. Der aktuelle Trend hin zum Elektrofahrzeug zwingt auch Honda zum Umdenken.

Allerdings sind die Investitionen im Elektrobereich enorm, die Gewinnspannen jedoch vergleichsweise gering. Weltweit versuchen Regierungen außerdem den Verkauf von neuen Benzin-, Diesel- und Hybridfahrzeugen bis spätestens 2040 zu verbieten.

Unter diesen Voraussetzungen muss Motorhersteller Honda seine Zukunft überdenken. Die Japaner haben sich bis 2021 in der Formel 1 verpflichtet. Aktuell diskutiert der Hersteller die weitere Zukunft mit Partner Red Bull. Gegenüber 'Motorsport-Total.com' hat Honda-Manager Masashi Yamamoto bestätigt, dass derzeit Gespräche laufen.

"Wir sprechen mit Red Bull über die Verlängerung nach 2021. Allerdings müssen wir auch in Betracht ziehen, dass sich die gesamte Autoindustrie aufgrund der Elektrifizierung in einer sehr schwierigen Lage befindet. Viele Firmen müssen viel Geld investieren, daher müssen wir auch auf unsere Geschäfte achten und wie effizient wird das Programm gestalten können."

Das sei die Schlüsselfrage. Honda ist mit dieser Entscheidung nicht allein. Renault muss um das Formel-1-Projekt zittern, nachdem die Konzernspitze Einsparungen von zwei Milliarden Euro in den nächsten drei Jahren angekündigt hat. Aufsichtsratsmitglied Alain Prost hat ebenso Sorge.

Der viermalige Weltmeister fürchtet die Restriktionen der Regierungen. "Wir wissen gar nicht, welche Technologie wir in den nächsten zehn Jahren in der Automobil-Industrie haben werden", meint Prost. "Es gibt sehr viele dumme Vorschriften. Wir werden die Industrie damit in Europa noch umbringen", warnt er.

"Das ist absolut dumm!", ärgert sich Prost. Der Renault-Teamchef gab Entwarnung. Cyril Abiteboul sieht trotz der schwierigen Wirtschaftslage keinen Grund zur Besorgnis: " Ich habe allen Grund zu glauben, dass wir langfristig hier sind."

Auch Yamamoto ist bemüht darum zu betonen, dass trotz des steigenden Interesses an Elektromobilität und der Formel E Honda weiterhin die Formel 1 als höchste Priorität erachte. "Natürlich sind wir interessiert [an der Formel E] und wir werden das weiterhin beobachten und Informationen sammeln."

Nachsatz: "Aber im Moment fokussieren wir uns auf die Formel 1 und wir haben keine Pläne, in der Formel E teilzunehmen. Unser Fokus liegt auf der Formel 1." Honda ist seit dem Wiedereinstieg 2015 als Motorhersteller in der Königsklasse aktiv und feierte 2019 mit Red Bull drei Siege.

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