• 12.09.2008 12:56

  • von Fabian Hust

Honda: Die Hoffnung siegt über den Frust

Weil man sich bereits auf die Entwicklung des nächstjährigen Autos konzentriert, kann man mit den derzeit enttäuschenden Ergebnissen leben

(Motorsport-Total.com) - Natürlich würde Honda im Moment lieber um WM-Punkte oder gar um Siege kämpfen, doch davon sind die Japaner derzeit meilenweit entfernt. Beim vergangenen Rennwochenende in Belgien fuhr man der Konkurrenz erneut gnadenlos hinterher, und dies wird sich zum Ende der Saison hin auch nicht mehr ändern.

Titel-Bild zur News: Nick Fry

Nick Fry blickt lieber optimistisch nach vorn als auf die enttäuschenden Ergebnisse

Grund hierfür ist die Tatsache, dass sich der Rennstall bereits auf die Entwicklung des nächstjährigen Autos konzentriert, der man angesichts der umfangreichen Veränderungen am Reglement viel Aufmerksamkeit widmen möchte.#w1#

"Der letzte Teil der Saison wird meiner Meinung nach aus diesem Grund für uns etwas schmerzvoll werden." Nick Fry

"Dies ist wirklich die Auswirkung der Strategie, für die wir uns entschieden haben", so Teamchef Nick Fry gegenüber 'SpeedTV.com'. "Wir setzen absolut alles auf das nächstjährige Auto und machen wirklich nichts mehr mit dem diesjährigen Auto, solange es kein Experiment für das kommende Jahr ist. Der letzte Teil der Saison wird meiner Meinung nach aus diesem Grund für uns etwas schmerzvoll werden."

Den Frust, der dabei womöglich aufkommt, nimmt man jedoch gern in Kauf, schließlich denke man langfristig: "Ohne Zweifel könnten wir dieses Auto schneller machen, wenn wir Ressourcen investieren, aber Ross Brawn und ich sind entschlossen, dies nicht zu tun. Wir wollen kommendes Jahr unter Bestes geben, als Ergebnis dessen fallen wir langsam und unerbittlich zurück."

"Auf täglicher Basis ist dies extrem schmerzvoll, aber man muss es langfristig sehen." Nick Fry

Auch die Fahrer seien "nicht wirklich" frustriert, da sie natürlich über die Strategie informiert sind. Auch sie ziehen es nach Aussage des Briten vor, dass die Ressourcen in das kommende Jahr investiert werden und nicht in die laufende Saison, so dass man bei der Entwicklung des Autos für 2009 keinen Kompromiss eingehen muss: "Sie sind wie wir, auf täglicher Basis ist dies extrem schmerzvoll, aber man muss es langfristig sehen."

Ob Jenson Button und Rubens Barrichello jedoch von dieser Strategie noch etwas haben werden, ist nicht gesichert, denn noch hat man sich nicht für die Fahrer-Paarung 2009 entschieden. Fry gibt sich jedenfalls bedeckt: "Beide möchten gern kommendes Jahr bleiben. Sie sind beide hoffnungsvoll, dass sie bleiben werden. Sie sind Profis und sie geben ihr Bestes."