30.12.2005 16:41
von Fabian Hust

Hockenheimring denkt auch an die Zeit nach Schumacher

Wenn der Hockenheimring schon jetzt mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat, was ist dann, wenn Michael Schumacher zurücktritt?

(Motorsport-Total.com) - Nachdem eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in einem Gutachten ausgerechnet hat, dass dem verschuldeten Hockenheimring im kommenden Jahr 1,5 Millionen Euro fehlen, droht dem Kurs sogar kurzfristig die Zahlungsunfähigkeit.

Ohne Schumacher dürften noch weniger Fans nach Hockenheim kommen

Nun arbeiten alle Beteiligten intensiv an Lösungen, Oberbürgermeister Dieter Gummer erklärte, dass man nicht nur Institutionen, sondern auch auf Personen zugehen wird, um Geld aufzutreiben. Der Vorsitzende der 'Hockenheimring GmbH' könnte dabei auch auf Formel-1-Stars wie Michael Schumacher zugehen: "Wir betteln aber nicht", versichert Gummer gegenüber der 'dpa'.#w1#

Ende des Jahres stehen 26 Millionen Euro Schulden zubuche. Die Einnahmen seien "heftig" eingebrochen. Der Kartenverkauf für das Rennwochenende soll um rund 30 Prozent zurückgegangen sein, was Gummer jedoch nicht direkt bestätigen wollte.

Die Formel 1 spiele für den Kurs eine große Rolle, stelle aber auch "die große wirtschaftliche Gefahr" dar. Es gilt nun zu überlegen, ob man den 2008 auslaufenden Vertrag mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone verlängern möchte, das Rennen - wie vom Nürburgring vorgeschlagen - im Wechsel mit der Strecke in der Eifel austrägt oder sich gar ganz von der Formel 1 verabschiedet.

"Wir müssen die Diskussion über die Zukunft aber auch etwas losgelöst von der Formel 1 sehen", so Gummer. Die Veranstalter haben Angst vor einem tiefen Loch, in das man nach einem Rücktritt von Michael Schumacher fallen könnte: "Ich vergleiche das immer mit dem deutschen Tennis und der Zeit nach Steffi Graf und Boris Becker: Darauf müssen wir uns ebenfalls einstellen." Bereits Mitte kommenden Jahres soll eine Entscheidung über die Zukunft der Formel 1 auf dem Hockenheimring fallen.