• 24.07.2005 13:16

Hockenheim träumt von rosiger Formel-1-Zukunft

Trotz Gerüchten um finanzielle Engpässe blickt man am Hockenheimring optimistisch in die Zukunft

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Hockenheimring GmbH blickt trotz aller Gerüchte über eine akute Finanznot und der Krise von Weltmeister Michael Schumacher optimistisch in die Zukunft und strebt in den kommenden Jahren sogar eine Steigerung der Zuschauerzahlen an. "Wir sind auf einem guten Weg und wollen die Anzahl der Besucher weiter nach oben treiben", sagte Pressesprecher Hartmut Tesseraux am Sonntag vor dem Großen Preis von Deutschland dem 'sid'.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Der Große Hype um Michael Schumacher-Fanartikel ist vorbei

Nachdem 2004 an allen drei Tagen insgesamt 231.000 Fans an die Rennstrecke gepilgert waren, rechnete Tesseraux damit, zumindest die Vorjahreszahlen zu erreichen. Am Rennsonntag erwartete die GmbH rund 110.000 Zuschauer (2004: 107.000), nachdem der Kartenvorverkauf im Vergleich zu 2004 um zehn Prozent angezogen hatte. Freitag (43.000) und Samstag (70.000) waren insgesamt 113.000 Besucher gekommen.#w1#

"Gerade das Rahmenprogramm wurde hervorragend angenommen. Wir sind hochzufrieden", betonte Tesseraux, der unabhängig vom Erfolg von Weltmeister Michael Schumacher keine Formel-1-Flaute erwartet: "Mercedes ist doch hier auch zu Hause, und die sind derzeit sehr schnell."

Schumacher ("Das war unglaublich und überwältigend") indes gab erstmals seit Jahren am Hockenheimring eine Autogrammstunde vor der Südtribüne, zu der am Samstag rund 5000 Fans kamen. Trotzdem musste Schumachers Manager Willi Weber eingestehen: "Der Hype in Sachen Merchandising ist vorbei. Aber es gibt schon neue Pläne."

Zeitungsmeldungen über ein jährliches Defizit von angeblich sechs Millionen Euro wollte Tesseraux indes nicht kommentieren, bestätigte aber Gespräche mit dem Land Baden-Württemberg: "Wir wollen die Besten sein und alles dafür geben." Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) hat aber zuvor bereits erklärt, dass das Land finanziell "nicht entscheidend" helfen könne.

Die Regierung hatte in den vergangenen Jahren bereits etwa 15,3 Millionen Euro in den 66 Millionen Euro teuren Umbau der Rennstrecke investiert. Jetzt soll die landeseigene Förderbank (L-Bank) mit einem Kredit oder einer Bürgschaft einspringen, um die Zukunft des Rennens langfristig zu sichern.

Auch die Teams sind stark am Verbleib des "Standorts Hockenheim" interessiert. "Für uns zählt dieser Grand Prix ganz sicherlich zu den fünf wichtigsten Rennen der ganzen Saison", meinte BMW Motorsportchef Mario Theissen.

Die Polizei in Hockenheim verzeichnete bis kurz vor dem Start des Rennens keine nennenswerten Zwischenfälle. Neben einem Dutzend Diebstählen auf den Campingplätzen rund um die Strecke gab es bis Sonntagmittag lediglich diverse Beschwerden über Ruhestörungen.