• 08.03.2006 19:20

Hockenheim ab 2008 möglicherweise ohne Formel 1

Für dieses Jahr konnte eine Insolvenz noch abgewendet werden, dem Hockenheimring ist das Abenteuer Formel 1 jedoch zu teuer

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Stadt Hockenheim will Konsequenzen aus der drohenden Insolvenz des Hockenheimring Baden-Württemberg ziehen. Oberbürgermeister Dieter Gummer erklärte gegenüber der 'Stuttgarter Zeitung' (Donnerstagsausgabe), dass man sich 2008 von der Formel 1 verabschieden werde, wenn sich die Veranstaltung auch weiterhin nicht rechnen ließe.

Titel-Bild zur News: Ortstafel in Hockenheim

Heißt es bald nicht mehr "Willkommen" für die Formel 1 in Hockenheim?

Der Hockenheimring, der seit einigen Tagen zu hundert Prozent der Stadt gehört und dessen Modernisierung vor vier Jahren 65 Millionen Euro gekostet hat, ist mit derzeit 29 Millionen Euro verschuldet. Laut Gummer rechnet man auch noch 2008 - solange läuft der Vertrag mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone - mit einem Minus in Höhe von rund sieben Millionen Euro.#w1#

"Die Formel 1 ist unser Verlustbringer, das können wir nicht wett machen", sagt Gummer, der in diesem Zusammenhang auch die Landesregierung in Stuttgart kritisiert. Sie habe die Kommune im Stich gelassen und ihre Lösungsvorschläge torpediert, klagt das Stadtoberhaupt, gleichzeitig Vorsitzender der Hockenheimring GmbH.

Das Land hatte bereits 15 Millionen Euro zum erforderlichen Umbau beigesteuert, weitere Zuschüsse für die Rennstrecke aber abgelehnt. "Eine Insolvenz des Ringes treibe die Stadt an den Rand ihrer Funktionsfähigkeit", sagt der OB.

Der Große Preis von Deutschland am 30. Juli ist nach Aussage von Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Herbert Rech nicht gefährdet. Angeblich gibt es beim Kartenvorkauf für das Formel-1-Rennen ein Einbruch von 40 Prozent.