Hier kommt die Feuerwehr! Ungebetener Gast in Südkorea

Ein Feuerwehr-Fahrzeug nahm unerwartet am Großen Preis von Südkorea teil, doch die Formel 1 zeigt Verständnis über die unfreiwillige Konkurrenz

(Motorsport-Total.com) - Huch! Nicht nur die Fans, auch die Mitglieder der Teams und die Fahrer haben gestaunt, als in der 38. Runde ein Fahrzeug versucht hat, Sebastian Vettels Führung streitig zu machen. "Ich dachte erst, es sei ein BMW, aber es war wohl ein Hyundai oder KIA", schmunzelt der Deutsche über den ungebetenen Gast, der plötzlich vor seinem Boliden auftauchte. Dabei war sein Teamkollege sogar "Schuld" am Ausrücken des Wagens, der sich als Feuerwehr-Fahrzeug entpuppte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webbers Red Bull wollte gelöscht werden - ein Truck eilte herbei Zoom

Als Mark Webbers Red Bull in Kurve drei am Ausbrennen war, brachte wohl ein Kommunikationsfehler das Fahrzeug auf die Strecke. Rennleiter Charlie Whiting hatte zwar um ein Feuerwehr-Fahrzeug gebeten, doch dass sich plötzlich genau dieser Bolide verantwortlich fühlte, war auch ihm etwas suspekt: "Wir sind davon ausgegangen, dass sie das Auto rausschicken, das in Kurve drei stationiert war, weil wir ihnen gesagt haben, das der Red Bull genau in dieser Kurve brannte. Das hätte nicht mal auf die Strecke gehen müssen, sondern gleich durch die Auslaufzone abkürzen können", wird Whiting von 'auto motor und sport' zitiert.

Doch stattdessen setzte sich der Wagen in Kurve zwei in Bewegung und "raste" in Richtung Unglücksstelle. Trotz voller Geschwindigkeit war der Fahrer des Trucks keine Konkurrenz im Vergleich zu Sebastian Vettel: Der Heppenheimer schloss als erstes auf das Fahrzeug auf, und konnte es schließlich ohne Probleme überholen. "Es war nicht wirklich gefährlich. Ich hatte genug Zeit, um ihn zu beobachten. Ich habe es ganz ruhig angegangen und sichergestellt, dass ich vorbeikomme."

Also alles scheinbar ganz easy? Da hatte sein Teamchef Christian Horner schon ein paar Bedenken mehr: "Es war nicht ideal, aber zum Glück ist es in einem Streckenabschnitt passiert, wo die Fahrer ausreichend Zeit hatten, um zu reagieren. Sebastian war das erste Auto, das vorbeifuhr, aber weil die Gerade hier so lang ist, hatte er genug Vorwarnung. Wenn es in einer Kurve passiert wäre, wäre es viel dramatischer gewesen."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Südkorea, Sonntag


Doch eigentlich war der Brite sogar froh, als er den Feuerwehr-Truck auf der Strecke auftauchen sah: "Denn zumindest waren da ein paar Feuerlöscher drin, um unser brennendes Auto zu löschen! Das brannte nämlich unglaublich lange. Es war frustrierend, aus der Entfernung dabei zusehen zu müssen, wie das Auto mehr und mehr von einem flammenden Inferno eingenommen wird, weil es so lange gedauert hat, endlich ein paar Feuerlöscher dort hinzuschaffen."

Doch am Ende wurde der Brand gelöscht und niemandem ist etwas passiert. Im Nachhinein kann man vielleicht sogar über die Szene lachen, doch zum Rapport mussten die Verantwortlichen trotzdem. Eine Strafe haben sie aber nicht zu erwarten, wie Whiting verrät. Vielmehr zeigt man im Fahrerlager Verständnis über die kleine Panne: "Hier findet pro Jahr nur ein Rennen statt. Da fehlt wohl etwas die Erfahrung", nimmt es Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali locker.

"Die Streckenposten und anderen Helfer geraten manchmal in Situationen, die sie nicht kennen und nicht einschätzen können", ergänzt er. "Eines darf man dabei nicht vergessen: Die Formel 1 ist ein hochprofessioneller Sport, aber an manchen Stellen bedienen wir uns freiwilliger Helfer. Deren Arbeit ist für die Durchführung unserer Show grundlegend wichtig. Das darf man nicht vergessen. Diese Helfer trainieren viel, aber manche Situationen aus Rennen kann man kaum üben."