Hembery: "Davon haben wir jahrelang geträumt"

(Motorsport-Total.com) - Bei seinem 111. Grand Prix holte sich Nico Rosberg in Schanghai die erste Pole-Position seiner Karriere. Rosberg sicherte sich den Spitzenplatz mit der bisher schnellsten Rundenzeit dieses Rennwochenendes: 1:35.121 Minuten. Sein Teamkollege Michael Schumacher steht neben ihm auf Startplatz zwei. Beide nutzten im Qualifying die weichen Pirelli-Reifen für ihren Erfolg. Während der letzten Qualifying-Session absolvierte Rosberg nur eine schnelle Runde. Dadurch steht ihm beim morgigen Rennen ein Reifensatz mehr zu Verfügung.

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Paul Hembery ist zufrieden: Das Feld rückt immer dichter zusammen

Die drei Durchgänge des Qualifyings waren hart umkämpft: Die besten 17 Fahrer in Q1 trennten nur 0,8 Sekunden. Am Ende von Q2 lagen die schnellsten zehn Piloten sogar nur 0,3 Sekunden auseinander. In Q3 setzten die zehn verbliebenen Fahrer die weichen Reifen ein. Neben Rosberg und Schumacher verließen auch Lewis Hamilton und Lotus-Pilot Kimi Räikkönen früh die Box. Die anderen sechs Fahrer folgten.

Hamilton fuhr die zweitschnellste Zeit. Da er wegen eines Getriebewechsels eine Strafe erhält und fünf Plätze nach hinten versetzt wird, startet er morgen von Platz sieben. Eine persönliche Bestleistung erzielte Sauber-Pilot Kamui Kobayashi. Er fuhr die viertbeste Qualifying-Zeit. Durch die Rückversetzung von Hamilton steht er sogar auf dem dritten Startplatz.

Button bereits in Q1 auf weich

Da es während der ersten Qualifying-Session bei Lufttemperaturen um die 21 Grad trocken blieb, wechselten viele Fahrer zum Ende auf die weichen Reifen. Dafür entschieden sich auch McLaren-Pilot Jenson Button und die beiden Fahrer von Ferrari. Schnellster in Q1 war Sergio Perez, Star des Großen Preises von Malaysia, ebenfalls auf den soften Slicks.

Die beiden Sauber waren in Q2 die Ersten auf der Strecke. Das Team entschied sich wie alle anderen für die soften Slicks. Die größte Überraschung war das Ausscheiden von Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel, der bei den vergangenen drei Rennen in China auf der Pole gestanden hatte. Dieses Mal reichte es nur für Startplatz 11. Das bedeutet, Vettel kann sich aussuchen, mit welcher Reifenmischung er morgen starten möchte. Außerdem hat er so auch einen Satz Reifen gespart, den er beim Rennen einsetzen darf.

"Einer der Top-Leute hat es nicht einmal in Q3 geschafft, aus diesem Blickwinkel gesehen können wir recht zufrieden sein", sagt Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Vor dem Qualifying fand noch das letzte Freie Training statt. Auf trockener Strecke fuhr Hamilton mit den weichen Pirelli in 1:35.940 Minuten die schnellste Runde, dicht gefolgt von seinem Teamkollegen Jenson Button.

Morgen Start im Nassen möglich

"Es war ein fantastisches Qualifying. Wir haben zehn Autos innerhalb von drei Zehntelsekunden, davon haben wir jahrelang geträumt" so Hembery. "Jeder noch so kleine Fehler kostet dich gleich eine Menge Positionen. Es ist anders als im Vorjahr, als das Qualifying für die Spitzenteams stellenweise etwas zu einfach war. Während sie dort in Q1 und Q2 noch mit den harten Reifen fahren konnten und so weiche Sätze gespart haben, müssen sie jetzt hart Druck machen, um nicht vorzeitig auszuscheiden. Aus meiner Sicht ist es sehr interessant."

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Morgen könnte das Rennen auf den Intermediate gestartet werden Zoom

Das dürfte auch morgen im Rennen der Fall sein, in dem die Reifenstrategie laut Hembery eine wichtige Rolle spielen wird. "Der Reifenverschleiß ist in China immer ziemlich hoch: Die Teams haben daher versucht, Slicks für das Rennen zu sparen. Wir gehen daher von zwei bis drei Boxenstopps pro Fahrer aus." Nach Malaysia könnte allerdings auch in China Regen für ein turbulentes Rennen sorgen.

"Wir rechnen mit einer 40- bis 50-prozentigen Regenwahrscheinlichkeit", sagt Hembery. Im Laufe des Tages nimmt diese ab, doch im Laufe des Vormittags wird mit Regenschauern gerechnet. "Sollte es zu Beginn des Rennen feucht sein, sodass wir auf Intermediates starten müssen, könnten wir bei dieser bunt gemischten Startaufstellung ein denkwürdiges Rennen erleben", spekuliert der Pirelli-Motorsportdirektor.