• 10.04.2011 18:38

  • von Dieter Rencken

Hembery: Das sah gut aus

Pirellis Reifenchef Paul Hembery gefiel, was er an den Monitoren in Sepang verfolgen konnte: unterschiedliche Strategien, Zweikämpfe, Überholmanöver

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Es gab einige verschiedene Strategien, von zwei bis vier Stopps. Wie würdest du das Rennen zusammenfassen?"
Paul Hembery: "Wir haben schon vor dem Rennen gesagt, dass drei Stopps wohl die Strategie zum Siegen sein würde. Bei zwei Stopps ist man zu lang auf den weichen Reifen unterwegs und verliert an Leistungsfähigkeit, auch wenn Kamui Kobayashi mit zwei Stopps etwas erreicht hat. Er wäre aber wohl auch mit drei Stopps da vorne gewesen. Am Ende des Rennens gab es viele Überholmanöver, drei verschiedene Autos rasten auf das Podest. Darüber sollte man sich freuen."

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Paul Hembery würde sich China auch etwas Regen wünschen

Frage: "War Kobayashis Zweistoppstrategie denn die richtige Entscheidung?"
Hembery: "Das war schon eine aggressive Strategie. Für sie war das fast nötig, um ihn nach vorne zu bringen. Aber das zeigt auch, was möglich ist. Doch der Verlust bei einem weiteren Stop ist hier nicht sehr hoch, vielleicht 18 bis 20 Sekunden. Der Vorteil von zwei Stopps ist hier also nicht so groß."

Frage: "War vorab ersichtlich, dass der Sauber sanfter mit den Reifen umgeht?"
Hembery: "Wir hatten gute Anzeichen dafür. Von den Daten konnte man sehen, dass das Auto sehr gut ausbalanciert ist und die Reifen sehr gut nutzt."

Standortbestimmung für Pirelli

Frage: "Dafür setzte Lewis Hamilton am Ende ausschließlich auf die harten Reifen."
Hembery: "Das war etwas überraschend. Warum er den Stopp am Ende noch machen musste, weiß ich bisher nicht. Aber Jenson Button hatte ein tolles Rennen. Er hat sich die Reifen sehr gut eingeteilt und bestätigte hier seinen Ruf, dass sein Fahrstil gut zu den Reifen passt."

Frage: "Der gefürchtete Regen blieb aus."
Hembery: "Ich wollte auch ein trockenes Rennen, bei dem man auch sieht, wie sich die Strategien entwickeln - und das bei schwierigen Bedingungen. Letztlich war es aber nicht ganz so heiß wie auch schon in den Trainings. Die Anzahl der Überholmanöver war klasse. Das sah am Fernsehen gut aus."

China ohne große Belastungen

Frage: "Es geht nun direkt weiter nach China. Wie sind eure Vorhersagen für das Rennen dort?"
Hembery: "Dort wird es kühler sein, eher so wie in Melbourne. Aber es wird auch eine Gefahr auf Regen geben. Diesmal würden wir Regen auch begrüßen. Hier war es anders, weil es für uns wichtig war, dass es ein heißes und schnelles Rennen gibt. Nur so wissen wir, wo wir stehen. In China gibt es dafür eine Kurve, die die Reifen sehr belastet."

Frage: "Wir habt ihr euch auf China vorbereitet? Seid ihr Simulationen gefahren, habt ihr euch die Oberfläche angeschaut?"
Hembery: "Wir verlassen uns da immer auf die Informationen, die die Teams uns geben. Es wird ein kühleres Rennen werden; der Asphalt gilt nicht als sonderlich aggressiv. Da machen wir uns keine großen Sorgen. Von den Belastungen her sollte das Rennen im mittleren Bereich liegen."