Hembery: "Austin könnte eine Herausforderung werden"

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery erwartet hinsichtlich des Grip-Niveaus in Austin "keine Probleme" - Für offene Fragen sorgt einzig der texanische Sand

(Motorsport-Total.com) - Der Titelkampf zwischen Sebastian Vettel und Fernando Alonso geht am bevorstehenden Wochenende endgültig in die heiße Phase. Neben der Tatsache, dass nur noch zwei Rennen in dieser Saison zu fahren sind, kommt eine spannende Unbekannte hinzu: Der Circuit of The Americas (CoTA) vor den Toren von Austin ist zum ersten Mal überhaupt Schauplatz eines Grand-Prix-Wochenendes.

Titel-Bild zur News: Circuit of The Americas in Austin

Der Cirucit of The Americas ist zum ersten Mal Schauplatz eines Formel-1-Rennens Zoom

Red-Bull-Pilot Vettel geht mit zehn Punkten Vorsprung auf seinen spanischen Rivalen in Ferrari-Diensten in den Grand Prix der USA und kann sich bei - aus seiner Sicht - optimalem Verlauf der Dinge bereits am Sonntag zum dritten Mal in Folge als Weltmeister feiern lassen. Dazu müsste er auf jeden Fall aufs Podium fahren und Alonso müsste punktemäßig leer ausgehen.

Läuft Vettel auf Platz zwei ein, muss der Spanier mindestens Achter werden, um seine eigenen WM-Chancen für das Saisonfinale in Interlagos (25. November) am Leben zu erhalten. Gewinnt Vettel den Grand Prix der USA, braucht Alonso sogar mindestens Platz vier, um die WM-Entscheidung zu vertagen. Der Ferrari-Pilot kann den Titel in Austin nicht fixieren.

Pirelli fühlt sich gerüstet

Nicht nur für die Piloten, auch für Reifenhersteller Pirelli ist die 5,516 Kilometer lange Strecke in Austin Neuland. Der italienische Alleinausrüster auf dem Reifensektor hat für den 19. von 20 Saisonläufen die beiden Slick-Mischungen Medium und Hard ausgewählt. Anhand der Erfahrungswerte aus dem bisherigen Saisonverlauf spielt diese Kombination eher Ferrari als Red Bull in die Karten. Die Königsklasse hat 2012 aber oft genug bewiesen, dass vieles anders kommen kann als auf dem Papier zu erwarten.

So gibt sich auch Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery im Vorfeld des ersten Auftritts der Formel 1 in Texas seit 1984 (damals wurde auf dem Stadtkurs in Dallas gefahren) vorsichtig. "Wir haben einfach nur begrenzt Informationen über diese Strecke und deren Oberfläche", spricht der Brite den CoTA an und fügt hinzu: "Das führt zu einer etwas konservativeren Herangehensweise auf unserer Seite. Wenn du an eine neue Strecke gehst, willst du ja nicht, dass jemand sagt: 'Wie konntet ihr nur auf diese Idee kommen?' In Indien 2011 haben wir es ähnlich gemacht. Da waren wir besonders konservativ. Dieses Mal sind wir ein Stück aggressiver. Schauen wir einfach einmal, was passiert."

Anhand von zahlreichen Messungen und Asphaltproben aus Austin hat Pirelli zumindest eine grobe Vorstellung, welche Belastungen am kommenden Wochenende auf die Reifen zukommen werden. "Wir waren an der Strecke. Alle waren dort sehr hilfreich. Wir konnten alle Messungen durchführen und haben alle technischen Daten, die wir brauchen", sagt Hembery und prophezeit hinsichtlich des Grip-Niveaus im Vergleich zu anderen Strecken: "Es liegt ungefähr in der Mitte. Ich erwarte keine Probleme."

Aufgrund der Tatsache, dass die erste Asphaltschicht am CoTA erst im August aufgetragen wurde, ist speziell während des ersten Freien Trainings am Freitag noch mit einer schmutzigen, weil sandigen Strecke zu rechnen. Für den weiteren Verlauf des Wochenendes bereitet dieser Umstand dem Pirelli-Motorsportchef aber kein allzu großes Kopfzerbrechen. "Es gibt ziemlich viele Rahmenrennen, was dabei hilft, die Strecke zu säubern. Wir waren aber noch nie dort im Renneinsatz und wissen daher wir nicht, ob die Strecke über Nacht wieder verstaubt, wenn sie am Freitagabend schon einmal sauber war. Das könnte eine neue Herausforderung werden."