Heimrennen in Montréal war "frustrierend" für Villeneuve

Jacques Villeneuve lieferte in Montréal eine tadellose Leistung ab, ging am Ende aber leer aus: "Das Wochenende war frustrierend"

(Motorsport-Total.com) - Starker Achter im Qualifying, den Teamkollegen deutlich geschlagen, die Wogen im Scharmützel mit Peter Sauber zumindest am Sonntagabend halbwegs geglättet - eigentlich war Kanada 2005 ein in vielerlei Hinsicht erfolgreiches Wochenende für Jacques Villeneuve. Im Rennen schlitterte er jedoch nur um knapp eine halbe Sekunde an einem WM-Punkt vorbei.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

In Montréal eilte Jacques Villeneuve von einem PR-Termin zum nächsten...

"Nach Montréal zu kommen, ist immer nett, denn mit der Heimat verbinde ich immer angenehme Gefühle", erklärte der 34-Jährige auf seiner neu gestalteten Internetsite. "Ich habe viele Freunde, die ich dann treffe, und ich kann meine Familie sehen. Dieses Jahr konnte ich schon eine Woche vor dem Rennen anreisen, um mich an die Zeitumstellung zu gewöhnen. Es tat gut, vor der anstrengenden Woche einmal mit Freunden zu entspannen."#w1#

Anstrengende Woche für den Lokalhelden

"Die Arbeit hat dann am Mittwoch vor dem Rennen so richtig begonnen", fuhr der Ex-Weltmeister, der in seiner Heimat immer noch ungemein populär ist, fort. "Ich habe viele Interviews gegeben und musste auch einige PR-Aktivitäten in der ganzen Stadt erledigen. Die Anzahl der vielen Fans hat mich doch ein wenig überrascht, aber es ist fantastisch, ihre Unterstützung zu spüren."

Was die rennfahrerische Seite angeht, sei das Wochenende "frustrierend" verlaufen: "Wir hatten ein wirklich schnelles Auto, das Team hat einen fantastischen Job gemacht. Wir hatten ein wirklich gutes Qualifying und ich war Achter der Startaufstellung. Leider bin ich aber kaum von der Linie weggekommen, und als Sato von der Wiese zurückkam, berührte ich ihn mit der Nase. Dabei wurde der Frontflügel leicht beschädigt, also musste ich ihn an der Box auswechseln lassen. Es war einfach Pech, aber wir haben dabei viel Zeit verloren", gab er zu Protokoll.

Klien war "aus den Kurven heraus zu schnell" für "JV"

Mit mehr als 50 Sekunden Rückstand musste der Sauber-Petronas-Pilot dann seine Aufholjagd starten. Dabei sah er durchaus noch Chancen, denn "Montréal ist eine harte Strecke, und normalerweise fallen dort viele Autos aus. Dank starker Rundenzeiten konnte ich einige Positionen aufholen. Am Ende wurde ich sogar noch Neunter. In der Schlussphase war ich sogar noch in einen Zweikampf mit Klien verwickelt, ich konnte ihn aber nicht überholen, weil er beim Beschleunigen aus den Kurven heraus zu schnell war", so Villeneuve.

"Es ist wirklich bitter, denn unser Auto war sehr gut. Ohne den Zwischenfall am Start wären Punkte fast garantiert gewesen", fuhr er fort. Abschließend übte er sich auch noch in Diplomatie zum richtigen Zeitpunkt: "Natürlich möchte ich meinem Team gratulieren, das mich an diesem Wochenende großartig unterstützt hat, und vor allem meinem Teamkollegen Felipe, der Vierter geworden ist. Ich hoffe, dass wir diese Pace in Indy beibehalten können, denn dann sind dort sicher Punkte möglich."