Heidfeld tippt auf Hamilton

Mercedes-Testfahrer Nick Heidfeld spricht über mögliche Strategien in Montréal und die Chancen von Sebastian Vettel und Nico Rosberg

(Motorsport-Total.com/Sky) - Nick Heidfeld tippt beim Grand Prix von Kanada auf den zweiten Saisonsieg von Lewis Hamilton: "Ich denke, dass er das Rennen gewinnen wird. Die waren in den letzten Rennen nicht auf Pole-Position, in den Rennen dann aber immer sehr nahe an Red Bull dran, näher als in den Qualifyings. Ich glaube, er wird das hier schaukeln", sagt der Mercedes-Testfahrer.

Nick Heidfeld rechnet morgen in Montréal mit einer Reifenschlacht

Seine Teamkollegen Nico Rosberg (10.) und Michael Schumacher (13.) haben keine allzu gute Ausgangsposition, was daran lag, dass sie im Qualifying die Reifen nicht zum Funktionieren bekamen. Die Bridgestone-Pneus werden laut Heidfeld das Rennen entscheiden: "Sowohl die weichen als auch die harten Reifen werden wohl kaum über eine lange Distanz gut halten. Deswegen kann es gut sein, dass wir morgen erstmals mehrere Zweistopper sehen", vermutet er.#w1#

Dass Rosberg auf den weichen Reifen von vornherein ohne Chance ist, glaubt Heidfeld nicht: "Ich denke, die meisten Fahrer werden auf den weichen Reifen starten, zumindest in den Top 10. Wenn jemand auf harten startet, dann hat Nico zumindest am Start einen Vorteil. Danach muss er versuchen, die Reifen am Leben zu erhalten, aber allen ist klar, dass die Reifen nicht lange überleben werden", analysiert der Deutsche.

Die Option, schon nach wenigen Runden von Supersoft auf Medium zu wechseln und damit dann das Rennen zu Ende zu fahren, ähnlich wie Fernando Alonso in Monte Carlo, sei "eigentlich kein großes Problem, aber die große Frage ist dann, wo du nach hinten in den Verkehr zurückfällst. Wenn du dann freie Luft hast, ist es recht egal, ob du in Runde zehn oder sogar noch früher stoppst", gibt Heidfeld zu Protokoll.

Die besten Chancen aus deutscher Sicht besitzt natürlich Sebastian Vettel, der mit seinem Red Bull vom dritten Startplatz aus ins Rennen gehen wird. Heidfeld: "Er hat am Start zwei Autos vor sich und der Weg bis zur ersten Kurve ist mittellang. Da könnte was gehen, aber unter normalen Bedingungen wird es schwierig, ganz nach vorne zu kommen." Zumal Polesetter Hamilton auch noch auf den F-Schacht-Vorteil bauen kann.

Zum vierten Mal en suite das Stallduell verloren zu haben, "nagt an jedem Fahrer", so Heidfeld über Vettel: "Man will seinen Teamkollegen immer schlagen, aber ich habe schon bei den letzten Rennen gesagt: Wenn man Weltmeister werden will und das Potenzial dazu hat - und man kann davon ausgehen, dass das bei Sebastian der Fall ist -, dann muss man das wegstecken und damit umgehen. Vielleicht ist man dann unter Druck sogar besonders gut."