Heidfeld: "Stadtrennen sind nicht mehr zeitgemäß"
Der BMW Sauber F1 Team Pilot im 'Motorsport-Total.com'-Interview über den einmaligen Flair von Monte Carlo und den Trend zu mehr Stadtrennen in der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Was macht Monaco zu einem so einzigartigen Rennen?"
Nick Heidfeld: "Zunächst einmal ist dies jener Grand Prix, den ich allen Fans als erstes für einen Besuch ans Herz legen würde. Man kommt hier so nah an die Fahrer dran wie bei keinem anderen Grand Prix, was schon einen Großteil des Flairs ausmacht."

© xpb.cc
Auch für Nick Heidfeld sind Stadtrennen Segen und Fluch zugleich
"Die Stadt ist extrem eng und dementsprechend sitzt man nah an den Autos dran und bekommt den Sound besser mit als sonst. Er hallt wegen den Hochhäusern schöner wieder als auf den anderen Rennstrecken."#w1#
"Da es hier so eng ist, sitzen die Fans und die Fahrer quasi auf einem Haufen. Das wäre nichts für einen längeren Zeitraum, aber an einem Wochenende ist das unglaublich. Die Atmosphäre ist wahnsinnig, es tummeln sich da so viele Leute auf kleinem Raum, man kann hier auch gut feiern. Das muss man einfach mal gesehen haben."
Frage: "Und für euch Fahrer ist es eine große Herausforderung, schließlich fahrt ihr um Millimeter an den Leitplanen entlang..."
Heidfeld: "Es ist mit Sicherheit eine der schwersten, wenn nicht die schwerste Strecke im Kalender. Sie lässt überhaupt keinen Raum für Fehler, das ist klar."
"Aber es ist eine Strecke, auf der ich schon immer gern gefahren bin und auf der ich auch schon Rennen gewinnen konnte, in der Formel 3 und Formel 3000. Hier habe ich auch meinen ersten zweiten Platz in der Formel 1 herausfahren können. Ich freue mich schon aufs Rennen."
Frage: "Hier gibt es ja auch einige berühmte Bars, kommt man da als Fahrer überhaupt dazu, mal hinzugehen?"
Heidfeld: "Über das Wochenende nicht, aber am Sonntag feiern die meisten Fahrer dann doch auch."
Frage: "Im kommenden Jahr wird es mit Singapur einen weiteren Stadt-Grand-Prix geben. Sind solche Rennen für euch Fahrer etwas Besonderes?"
Heidfeld: "Ja, aber nicht mehr ganz zeitgemäß. Monaco hat eine lange Tradition, da hat man in den vergangenen Jahren viel probiert für die Sicherheit zu tun, das hat man auch geschafft. Ich hoffe, dass das auch in Singapur gut geht, denn die FIA hat in den vergangenen Jahren viel für die Sicherheit getan, nicht nur bei den Autos sondern auch bei den neuen Strecken, wo wir riesige Auslaufzonen haben. Da jetzt wieder auf die Stadtkurse zu gehen - ich hoffe, dass man dies gut im Auge behält."
Frage: "In Monte Carlo sind auch immer viele Prominente vor Ort. Wen hast du in all den Jahren schon kennengelernt?"
Heidfeld: "Getroffen eigentlich kaum jemanden, wenn dann mal aus der Ferne gesehen. Ansonsten später in der Berichterstattung. Da ist man als Fahrer eigentlich viel zu konzentriert dafür und hat zudem auch nicht viel Zeit für so etwas."

