Heidfeld: "Müssen die Kirche im Dorf lassen"
Der BMW Sauber F1 Team Pilot im Mediengespräch über das Freie Training in Spa, Erinnerungen an den Belgien-Grand-Prix und den Speed des Autos
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie lief es heute?"
Nick Heidfeld: "Es lief eigentlich ganz gut. Die meisten Probleme hat natürlich das Wetter bereitet, aber das war für alle gleich. Dementsprechend schwierig war es heute, den Reifen-Vergleich zu fahren, wie wir dies freitags immer tun. Wir haben aus diesem Grund nicht die Daten, die wir jetzt gern hätten. Wir müssen uns aus diesem Grund ausmalen, wie es morgen dann wohl sein wird."

© xpb.cc
Nick Heidfeld wünscht sich eher trockenes als nasses Wetter
Frage: "Wie ist für dich das Fahren im Regen?"
Heidfeld: "Theoretisch schön, aber heute hat es nicht genügend geregnet, um mal Regenreifen oder Intermediates drauf zu tun. Es fing nur an ein bisschen zu nieseln an."#w1#
Frage: "Geht die 'Eau Rouge' auf Intermediates noch voll?"
Heidfeld: "Nein, mit Intermediates oder auf Regen-Reifen geht die 'Eau Rouge' dann nicht mehr voll, aber das hängt natürlich auch davon ab, wie starke es regnet. Im Trockenen ist sie keine Herausforderung, da geht sie locker voll. Heute war es wegen des Regens etwas spannend. Du fährst durch die erste Kurve, hast Tropfen auf dem Visier und fragst dich natürlich dann, wie nass es in der 'Eau Rouge' wohl sein mag. Da stellte man sich dann die Frage, ob voll oder nicht."
Frage: "Wie ist es um das Kräfteverhältnis zwischen dir und Robert bestellt, war es richtig knapp?"
Heidfeld: "Das solltet ihr lieber von außen einschätzen. Aber ich bin recht zufrieden mit dem Vergleich, wenn ich ihn heute gegen Robert ziehe. Vom Team aus gesehen würden wir es uns natürlich erhoffen, etwas weiter vorn zu stehen. Die Positionen sind nicht so schlecht, dramatischer ist eigentlich der Abstand zur Spitze, auch wenn die Strecke hier natürlich länger ist und die Abstände aus diesem Grund etwas größer aussehen."
Frage: "Ist es momentan so, dass ihr so weit hinterher hinkt?"
Heidfeld: "In Valencia war es nicht so dramatisch, da ist der Robert auch im Qualifying Dritter geworden. Aber auch dort war die Spitze weit enteilt, wenn man es sich genau anschaut. Eigentlich müssen wir dieses Jahr die Kirche im Dorf lassen und sagen, dass wir eine Leistung zeigen, die in Ordnung ist."
"Seitdem wir in Kanada einen Doppel-Sieg heraus gefahren haben, erwartet man natürlich, dass wir dort vorne permanent mitfahren, auch wenn dies schon eine Weile her ist. Das ist natürlich schon das Ziel, auf das wir hinarbeiten, und das wir uns wünschen. Unser Ziel ist es jedoch, dass wir kommendes Jahr um die Weltmeisterschaft mitfahren."
Frage: "Kannst du dich noch an den unglaublichen Start-Unfall 1998 hier erinnern?"
Heidfeld: "Ja, den habe ich am Fernseher miterlebt. Damals war ich in der Formel 3000. Als ich dies das erste Mal sah, habe ich gar nicht durchgeblickt, was da eigentlich passiert ist, wie der Crash angefangen hat und wie viele Autos letztendlich liegen geblieben sind. Da musste man sich die Zeitlupe mindestens drei oder vier mal anschauen."
Frage: "Und das schöne Überholmanöver Mika Häkkinen an Michael Schumacher und Ricardo Zonta im Sandwich?"
Heidfeld: "Das ist natürlich ein außergewöhnliches Überholmanöver, das man immer wieder sieht. Wenn ich ein Manöver live erlebt habe, an das ich mich immer erinnere, dann 2002, als ich zusammen nebeneinander mit meinem Teamkollegen Felipe Massa auf die 'Eau Rouge' zugefahren bin. Da habe ich oben die Nase vorne gehabt. Durch 'Eau Rouge' war das sehr spannend gewesen. Aber leider wurde es nicht durch die Kameras eingefangen."
Frage: "Und Coulthard und Schumacher, als Schumacher nur noch als Dreirad unterwegs war?"
Heidfeld: "Dies ist auch eine Szene, an die ich mich sehr gut erinnern kann, mehr noch an die Szene danach, als der Michael durch die Boxengasse gestampft ist, wutentbrannt, und von keinem aufzuhalten war und er dem Coulthard glaube ich Absicht unterstellt hat. Das habe ich damals als Außenstehender nicht so gesehen. Ich glaube nicht, dass es Absicht war, aber es war natürlich sehr ärgerlich."
Frage: "Wie ist Stand heute deine Wetter-Prognose für das Wochenende?"
Heidfeld: "Im Rennen soll es glaube ich trocken bleiben, am Samstag soll es ein bisschen besser sein als heute. Aber wir lagen heute mit der Prognose auch nicht genau richtig. Es ist glaube ich hier in den Ardennen schwieriger als sonst wo, das genau zu wissen."

